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Besuch in Kalifornien 2011

Baldassares Höhle

In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit. Nicht in einem feuchten, schmutzigen Loch, wo es nach Moder riecht und Wurmzipfel von den Wänden herabhängen, und auch nicht in einer trockenen kalten Sandgrube ohne Tische und Stühle, wo man sich zum Essen hinsetzen könnte: nein, das Loch war eine Hobbithöhle, und das heißt, es war komfortabel.

So beginnt J. R. R. Tolkiens weltbekannte Geschichte Der Hobbit. Und wohl keine menschliche Wohnung kommt einer Hobbithöhle näher als das "Loch", das der Sizilianer Baldassare Forestiere in 40 Jahren grub.

Auf der vorhergehenden Seite haben wir Baldassares unterirdischen Garten vorgestellt. Jetzt begeben wir uns direkt in sein Wohnzimmer.


Die beiden Fotos links und rechts haben wir uns von
Flickr-Fotograf YosemiteSteve geborgt.

Ausgerüstet nur mit Schaufel, Hacke und Schubkarre hat Baldassare Forestiere im Laufe von 40 Jahren über 90 Räume aus dem Lehmboden gegraben. Nach seinem Tod im Jahre 1946 wurde ein Teil seines Landes verkauft, so dass der größte Teil des Höhlensystems verloren ging. Aber über 30 Räume, darunter seine komplette Wohnung mit zwei Schlafzimmern und Badewanne, blieben erhalten.
Wer in Baldassares Reich vordringen will, muss sich durch eine Anzahl enger Tunnel lavieren.
Vorbei an einer Nachbildung von Baldassares Goldfischteich (oben links) und an seinem noch immer
funktionierenden Brunnen (oben mitte und rechts), gelangen wir direkt in die Küche des Hausherren (unten).

Im Bild links hat Steffen volker beim fotografieren fotografiert.

An die komplett mit Radio und gußeiser-
nem Ofen ausgestatte Küche und die Vorratskammer schließt sich das Wohnzimmer an.

Ein paar kleine Räume zweigen vom Wohnzimmer ab, darunter auch Baldassares kleine Kapelle mit Marienstandbild.

Und hier sind die beiden Schlafzimmer, komplett mit Nachttopf und Kamin.

Und überall sind immer wieder endlose Tunnel von einem Raum zum nächsten...

xxxxxxxZimmer mit Aussicht

Oberlichter bedeuteten viel Arbeit und wurden daher nur direkt über den Bäumen angelegt. Die Zimmer von Baldassares Wohnung waren stattdessen ringförmig um einen Lichthof angeordnet.

Zimmer mit Aussicht unter der Erde!

Und im Lichthof befindet sich die größte Attraktion der Wohnung:

Baldassares Badezimmer

Das Badewasser wurde von der Sonne erwärmt. Überhaupt hatte Baldassare mit seinem Bewässerungs- und Lüftungs-system bereits vor 70 Jahren Ideen verwirklicht, die heute von Ökoingenieuren wieder neu "erfunden" werden.

Uns bleibt nur, einen Moment andächtig innezuhalten und einen Mann und seinen Traum zu würdigen.

"Manchmal bin ich überwältigt bei meinen eigenen Visionen." (Baldassare Forestier, 1879-1946)

"Etwas mit viel Geld zu bauen ist einfach. Aber etwas aus dem Nichts zu fertigen, das ist etwas Besonderes!"

Baldassare hatte gute Gründe für diesen Ausspruch.
Der Bau seines unterirdischen Reiches kostete ihn
ganze 300 Dollar! (Und natürlich 40 Jahre Arbeitskraft).

Die Anlage ist zurecht sowohl zum Kalifornischen Historischen Denkmal als auch zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt worden.

Baldassares Anwesen ging nach seinem Tod an seinen Bruder über und befindet sich nach wie vor in Familien-besitz.

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