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Die Frühgeschichte von Mendocino County

Cape Mendocino Cape Mendocino Lighthouse

Heute leben 36.5 Millionen Menschen in Kalifornien. Davon leben 30.5 Millionen in nur vier Ballungsgebieten: Greater Los Angeles, the San Francisco Bay Area, Central Valley, und San Diego. Damit bleibt nur eine Hand voll für den Rest und nur zwei Prozent der Kalifornischen Bevölkerung leben in Mendocino County.

Fort Bragg, Judys Heimatstadt für acht Jahre, hat nur 7000 Einwohner, aber für nordkalifornische Verhältnisse ist das eine Großstadt - die größte Stadt entlang der Küste zwischen San Francisco und Eureka. Bis 2004 war Fort Bragg stolzer Besitzer der einzigen Verkehrsampel am Highway One nördlich der Golden Gate Brücke.

Wenn Ihr sehen wollt, wie Fort Bragg, Caspar und einige andere Orte in der Umgebung heute aussehen, seht Euch die Mendocino County Abteilung unserer Kalifornien Seite an.

Wenn Ihr aber mehr über die Geschichte dieser interessanten Gegend erfahren wollt, bleibt hier.
Über 8000 Jahre lang lebten verschiedene indianische Völker hier friedlich und ungestört. sie gehörten größtenteils der Pomo-Familie an - Nachfahren der Hokan-Völker, die etwa 7,000 VuZ (4½ Jahrtausende vor dem Bau der ägyptischen Pyramiden) in diese Gegend kamen.

Der amerikanische Nordwesten wurde erst relativ spät von Europäern erforscht und die "Gaben der Zivilisation" blieben den Völkern hier dreihundert Jahre länger erspart als denen an der Ostküste.

ä ö üXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXPomo Dorf
Der erste Europäer, der diese Küste sah - wenn auch nur von Weitem - war der portugisische Entdecker Juan Rodriguez Cabrillo. Cabrillo, Sohn eines Schiffbauers, baute sein eigenes Schiff und bot der spanischen Krone seine Dienste an.

1542 lief er aus Acapulco (Mexiko) aus und segelte als erster Europäer entlang der nordamerikanischen Küste. Er ging nirgendwo nördlich von San Diego an Land, aber er segelte weit genug nach Norden um den westlichsten Punkt Kaliforniens zu finden.

Er benannte den Ort Kap Mendocino, nach Antonio de Mendoza, dem spanischen Vizekönig in Mexiko.

XXXXXXXXXXXXXXCabrillo an Bord seines Flagschiffes, der "San Salvador"
Der erste Weiße, der diese Gegend wirklich betrat, war höchstwahrscheinlich der britische Kapitän George Vancouver, der noch etwas weiter nach Norden, zur Trinidad Bucht segelte und dort 1793 das erste Geschenk der abendländischen Zivilisation hinterließ: eine Cholera-Epidemie. Weitere Geschenke folgten. Die Pocken, zum Beispiel, erreichten die Gegend 1837.

Vancouver beanspruchte das Land für die britische Krone. Sein Vorgänger Francis Drake hatte das bereits 200 Jahre eher getan, als er 1679 in der Nähe von San Francisco landete, aber die Ansprüche wurden nie in die Tat umgesetzt. Auch der spanische Landanspruch ging nie weit über San Francisco hinaus und so blieb hier für eine weitere Generation alles beim Alten.

ä ö ü XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXVancouvers Schiff, die "Discovery"
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts blieb der Norden Kalifornies weitestgehend "unentdeckt." die einzigen Europäer, die in der Gegend seßhaft wurden, waren - die Russen! Von 1799 bis 1820 verwaltete die Russisch Amerikanische Kompagnie des Zaren ein koloniales Imperium, das sich von Hawaii über Alaska bis nach Kalifornien erstreckte. Der südlichste Punkt der russischen Expansion war Форт Росс, nur 120 Kilometer nördlich von San Francisco.

Die Russen dominierten den Pelzhandel im amerikanischen Nordwesten. Einziger Konkurrent war die britische Hudson Bay Company. Aber nach nur zwanzig Jahren waren die Pelztiere hier so gut wie ausgerottet, Russen und Engländer verließen die Gegend und alles war still für eine weitere, letzte Generation.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXDas russische Fort Ross in Sonoma County
Der Goldrausch änderte alles! Zwar wurde in dieser Gegend kein Gold gefunden, aber die nordkalifornische Küste hatte einen anderen Schatz: 100 Meter hohe Mammutbäume.

In kürzester Zeit strömten Tausende nach Kalifornien. 1848 war San Francisco ein kleines Dorf mit weniger als 1000 Einwohnern. Nur zwei Jahre später lebten dort 25000 Menschen und das Holz für all die neuen Häuser kam aus den Mammutbaumwäldern des Nordens. Die erste Sägemühle in Mendocino County wurde 1852 errichtet und im Jahre 1880 gab es hier 30 Unternehmen.

Die Holzproduzenten verdienten garantiert mehr als die Goldsucher im Schlamm des Sacramento-Flusses.

ä ö ü Ein komplettes Holzfällerlager mit einem 8 Meter dicken Mammutbaum, 1898.
Der Holzeinschlag ging über 100 Jahre weiter und dieser Baum im Zentrum von Fort Bragg ist ein gutes Beispiel für das, was hier verloren ging:

Das Leben dieses Baumes begann im Jahre 190 und als das Römische Reich unterging war er bereits 205 Jahre alt!
Als Karl der Große deutscher Kaiser wurde, feierte der Baum seinen 610. Geburtstag und als Kolumbus Amerika "entdeckte," war er 1302 Jahre alt!
Als 1695 Jahre alter Greis erlebte er den Bau der ersten Sägemühle in Fort Bragg und er lebte noch weitere 58 Jahre bis er 1943 der Säge zum Opfer fiel.

XXXXXXXXXXXXXXXXDie Reste des Baumes im Zentrum von Fort Bragg.

Nicht nur das Land litt unter der Ivasion. Ein Land, das mehrere Völker über viele Generationen lang mit Fisch und Pflanzen versorgt hatte, wurde jetzt von Siedlern überrant, die ihr Glück mit Holzeinschlag und Rinderzucht machen wollten. Und dieses mal blieben die Besucher, und sie brachten ihre eigenen Gesetze mit.

1850, nur ein Jahr nach den ersten Goldfunden erließ der kalifornische Staat das "Gesetz über die Verwaltung und den Schutz der Indianischen Bevölkerung", ein Gesetz das alle indianischen Völker in die Reservation zwang. nur zwei Jahre später folgte die Bundesregierung mit einem Gesetz über die Errichtung von Militärposten in den Reservationen und mit der Errichtung von Fort Bragg im Jahre 1857 begann ein völlig neues Kapitel in der Geschichte vo Mendocino County.

XXXXXXXXInspektion in Fort Bragg; Gemälde von by Alexander Edouart, 1859
Mehr als die Hälfte all der Indianer, die Cholera und Pocken überlebt hatten, starben auf den Todesmärschen in die Reservation. Natürlich wehrten sich die Überlebenden, was 1859/60 zum Krieg von Mendocino führte. In einem späteren Regierungsbericht wurde eingestanden, daß im Jahre 1860 in Mendocino County "...in vier Monaten mehr Indianer starben als in einem Jahrhundert spanischer Herrschaft."

Leider ist der größte Teil dieser "Frühgeschichte" so gut wie vergessen. Unsere Geschichtsbücher berichten von den heroischen Kämpfen der Dakota und Apatschen, aber die lautlose Vernichtung der kalifornischen Indianer wird nirgends erwähnt.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXWenn Euer Englisch es zuläßt, lest das Buch Als der Große Geist Starb.


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