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Heimatstädte - Potsdam

Alter Markt

Altes Rathaus & Knobelsdorffhaus


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Um 1730 wurde eine Anzahl Häuser an der Ostseite des Alten Marktes gebaut - die meisten davon standen aber nicht lange. Um 1750 verordnete König Friedrich der Große dem Platz ein neues Aussehen. die Bewohner der Ostseite wurden umgesiedelt und ihre Häuser wurden (mit einer Ausnahme) abgerissen. An ihre Stelle kamen neue Gebäude.
Knobelsdorffhaus

Knobelsdorffhaus 1928
Diese Haus wurde 1750, vom großen Architekten von Knobelsdorff auf der rechten Seite der Ostfront des Platzes gebaut. Von Knobelsdorff selbst hat nie hier gewohnt, aber bis heute trägt das Haus seinen Namen.

Potsdams berühmtester Bildhauer, Johann Peter Benkert, entwarf drei Statuen für das Dach des Hauses. Dem römischen Grundthema des Platzes folgend, stellen die drei Figuren die Römischen Götter Flora, Pomona und Vertumnus dar.

Wie alle anderen Gebäude hier wurde auch dieses Haus im Zweiten Weltkrieg schwer in Mitleidenschaft gezogen, es wurde aber inzwischen originalgetreu restauriert und ist jetzt Teil des Potsdamer Kulturhauses.
Altes Rathaus

Rathaus 1928...
...und 1945
Beinahe 500 Jahre lang war die Potsdamer Stadtverwaltung hier zu Hause. Das erste Rathaus wurde hier im Jahre 1524 errichtet, es wurde allerdings schon zwölf Jahre später, zusammen mit allen Akten und Dokumenten, im großen Feuer vom 24. Juni 1536 zerstört. Kurz darauf wurde ein zweites Rathaus gebaut, das für die nächsten fast 200 Jahre hier stand. Ein drittes, größeres Gebäude mit einem hölzernen Turm wurde 1722 errichtet, aber nur 30 Jahre später erwies sich auch dieses als zu klein für die wachsende preußische Bürokratie.

Friedrich der Große hatte ein großes, repräsentatives Gebäude geplant, aber nachdem Bäcker Windelband erfolgreich durchgesetzt hatte, sein Häußchen in der Mitte des Platzes behalten zu können, mußte man sich mit Weniger begnügen. Das neue, nun alte, Rathaus wurde 1755 durch Johann Boumann fertigstellt und steht heute wieder in alter Pracht.

Interessanterweise wurde das neue Rathaus zunächst nicht als Rathaus, sonders als Gefängnis verwendet. Erst 1875 zog auch der Stadtrat hier ein, aber das Gefängnis blieb. 1916 wurde es wieder einmal zu eng für die Bürokratie und die Verwaltung zog in den benachbarten Palast Barberini. Nur die Stadtkasse blieb bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hier.

Wie auch die Nikolaikirche, überstand das Rathaus zwar den britischen Bombenangriff im April 1945, nicht aber das folgende sowjetische Artilleriefeuer. Nur die Vorderfront, die Koupel und Teile des Mittelbaus konnten gerettet werden. Der Rest wurde ab 1960 saniert und restauriert und im Jahre 1966 öffnete das Gebäude erneut seine Pforten - nun als Kulturhaus.

Diesertage finden hier Ausstellungen, Vorlesungen, Konferenzen und Konzerte statt. Außerdem kann man eine Ausstellung über die Geschichte des Gebäudes besichtigen.

Atlas
Wir wollen nicht schlauer erscheinen als der "Philosoph auf dem Thron," aber hier hat der Alte Fritz die Römische Geschichte, die dem Platz sein Thema vorschrieb, mit der 1.000 Jahre älteren Griechischen Mythologie verwechselt.
Wie auch immer, der Griechische Titan Atlas ist eine der zentralen Figuren des Alten Marktes und ist über die Jahre auch zum wohl bekanntesten Wahrzeichen der Potsdamer Innenstadt geworden.

Die Originalfigur aus vergoldetem Blei erwies sich als zu schwer und stürzte 1776, nach nur zwei Jahren, vom Dach. Seitdem besteht die Statue aus vergoldetem Kupfer und wie es sich für einen echten Titanen gehört, hat Atlas in den letzten 130 Jahren allen Schicksalsschlägen - von Hagelstürmen bis zu Brandbomben - erfolgreich getrotzt.

Den Potsdamern des 19. Jahrhunderts war es egal, ob Atlas griechisch oder römisch war, sie nannten die Statue respektlos "die Puppe." Und für den Aufenthalt im darunter befindlichen Stadtefängnis bürgerte sich schon bald der Begriff "Unter der Puppe zu sitzen" ein.
Windelbandsches Haus
Die Bäckerei Windelband war ursprünglich ein kleines, 1735 gebautes Haus an der Ostseite des Alten Marktes, das Nach den Plänen des Alten Fritz mit allen anderen Häusern abgerissen werden sollte, um Platz für ein representatives Rathaus zu schaffen. Aber Bäcker Windelband unterhielt ein so erfolgreiches und angesehenes Handwerk, daß er sich gegen den König durchsetzte und sein Häußchen behalten konnte. Es erhielt lediglich eine barocke Schaufassade. Im Bild unten links ist die Bäckerei im Originalzustand zu sehen - eingezwängt zwischen Rathaus und Knobelsdorffhaus.
Windelbandsches Haus 1835 Mit etwas Glück hätte das kleine Haus, das dem Großen Friedrich erfolgreich getrotzt hatte, heute das älteste Haus Potsdams sein können. Doch leider fand es Anfang des 20. Jahrhunderts ein unspektakuläres und unrühmliches Ende: Als der preußischen Bürokratie das Rathaus zu klein wurde, wurde das Haus kurzerhand abgerissen und duch einen Zwischenbau ersetzt, der das Rathaus mit dem Knobelsdorffhaus verband. Der alte Zwischenbau wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und wurde später durch einen modernen, aber nicht weniger unschönen Zweckbau ersetzt. Heutiger Zwischenbau

Ein Blick hinter die Kulissien

Der Geist des Alten Fritzen hat Potsdam nie wirklich verlassen und die von ihm geschaffenen prunkvollen Fassaden funktionieren auch heute noch. Hinter der Fassade sind alle drei Häuser zu einem einzigen funktionellen und schmucklosen Gebäude vereint, wie dieser Blick hinter die Fassade des Knobelsdorffhauses verrät.

Palast Barberini

Der Vollständigkeit halber sei hier noch der Barberini-Palst erwähnt, der einst am Havelufer, auf der Südseite des Alten Marktes stand. Der Palast war 1771 von Carl Phillip Christian von Gontard errichted worden. die Bilder rechts zeigen vorder- und Rückseite im Jahre 1940. Zu dieser Zeit wurde der Palast von der Stadtverwaltung benutzt und beherbergte außerdem eine Bibliothek und ein Hotel.


Der Palast wurde in der Bombennacht im April 1945 vollständig zerstört und soll nun bis 2012 gemeinsam mit dem Stadtschloß wieder aufgebaut werden.
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