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Heimatstädte - Potsdam

Breite Straße


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Unter verschiedenen Namen bildet Potsdams Breite Straße seit 1683 die Verbindung zwischen dem Stadtzentrum und dem westlichen Teil der Stadt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges endete die Straße am Neustädter Tor. Das Tor wurde im Krieg zerstört und 1973 wurde die Straße bis zum Dampfmaschinenhaus an der Zeppelinstraße verlängert.

Unser Bummel auf der Breiten Straße beginnt an einem ägyptisch aussehenden Obelisken, der 1753 von Georg von Knobelsdorff entwurfen wurde. Der Obelisk ist das einzige Teil, das die Zerstörung des Neustädter Tores überstanden hat.

Was bedeuten die Hieroglyphen? Nichts! Ägyptische Hieroglyphen wurden erst um 1820 entziffert. Die Symbole auf dem Obelisken sind reine Fantasie.

Der Obelisk wurde 1981 restauriert.


xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxStändehaus

eine große Zahl barocker Häuser säumt die Breite Straße. Am nächsten zum Obelisken steht das Potsdamer Naturkundemuseum.

Dieses Haus, erbaut 1770, war die erste von vielen Schöpfungen Georg Christian Ungers. Das Ständehaus diente ursprünglich als Versammlungs-haus der Landräte der Zauche.

Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt aber schon bald restauriert. Seit Mitte der 1950er Jahre dient es als Museum.


XXXXXXXXGroßes Militär-Waisenhaus

Zu beiden Seiten des Ständehauses befinden sich Gebäude, die zu Potsdams größtem barocken Ensemble gehören - die vier Häuser des Großen Militär-Waisenhauses.

Als König Friedrich Wilhelm I eine Stiftung für die Kinder gefallener Soldaten schuf, beauftragte er seinen Architekten Pierre de Gayette mit dem Bau eines Waisenhauses. Bauearbeiten dauerten von 1721 bis 1738. die ersten Waisenkinder zogen 1724 ein.

Später, 1771, ordnete Friedrich Wilhelms Sohn und Nachfolger, Friedrich der Große, eine Genaralüberholung des Komplexes an, die von Carl von Gontard vorgenommen wurde.

Auch das Militär-Waisenhaus wurde im Zweiten weltkrieg schwer beschädigt. Es wurde schon bald instand gesetzt und diente auch nach dem Krieg noch eine Weile als Kinderheim. 1992 wurde die Stiftung des Soldatekönigs wiederbelebt und 2004 wurde die Restauration des Komplexes abgeschlossen.

Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I war geizig in allem, das nicht das Militär betraf. Aber wenn es um seine Soldaten ging, scheute er weder Mühen noch Taler. Und das schloß die Waisen ein, deren Väter im verlustreichen Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) gefallen waren.

1725, kümmerte sich die Stiftung um 600 Kinder, und 1740, zu Beginn der Schlesischen Kriege lebten hier über 1.500 Waisen. Der soziale Beitrag Preußens verdient Würdigung. Es muß aber auch erwähnt werden, daß die Kinder oft selbst für ihren Unterhalt aufkamen. Viele wurden als billige Arbeitskräfte "vermietet" und arbeiteten bis zu 10 Stunden am Tag. Das war die Kehrseite des Preußischen Rechtsstaates.
Der Tempel auf dem Dach des Hauptgebäudes, Monopteros genannt, wurde von Carl von Gontard geschaffen. Seine Spitze erreicht eine Höhe von 26 Metern. Auf dem Tempel thront die Caritas, lateinisch für Nächstenliebe. Die originale Skulptur wurde von Bildhauer Rudolf Kaplunger geschaffen.

Der Tempel wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und Gerüchten zufolge wurde die kupferne Caritas eingeschmolzen um aus ihr die so ziemlich letzten Patronen des Krieges zu gießen.

Für die Restauration des Gesamtkomplexes schuf Bildhauer und Restaurator Andreas Hoferick eine Nachbildung, die seit 2004 wieder über Potsdam residiert.

Im Jahre 2009 hatte Blogger, Geschichtsstudent und Stadtführer Peter Degener die einmalige Chance, einen Konservator bei einer Inspektion der vier Meter hohen Skulptur zu begleiten. Hier sind seine Fotos (unten).

XXXXXXXXHiller-Brandtsche Häuser


Gegenüber dem Militär-Waisenhaus stehen zwei der prachtvollsten Barock-Häuser der Stadt, die Hiller-Brandtsche Häuser, so genannt nach ihren ersten Mietern, dem Händler Johann Friedrich Hiller und dem Schneidermeister Johann Gebhardt Brandt.

Leider waren die Häuser während unseres Besuches eingerüstet, darum haben wir uns ein Foto von Wikipedia (unten links) geborgt.

Die Gestaltung der kunsvollen Fassade, entworfen von Georg Christian Unger, bezahlte Friedrich der Große aus eigener Tasche. Unger wurde nach diesem Entwurf ungemein populär. Die Gestaltung der beiden Häuer brachte ihm Verträge für über 300 ähnliche Häuser in Potsdam und Berlin ein.

Das kleine Gebäude zwischen den beiden viergeschossigen Häusern diente der Unterbringung von Soldaten. Jeder Hausbesitzer der Garnisonsstadt mußte eine bestimmte Anzhl von Soldaten beherbergen. Zu diesem Zweck wurden viele Häuser mit kleinen Seitenflügeln versehen.

Friedrich der Große war berüchtigt für gefälschte Fassaden. Aus ästhetischen Gründen sind die Fenster in beiden Häusern symetrisch angelegt. Das entsprach aber nicht immer der Lage der Räume, und darum sind einige Fenster nur auf die Wand gemalt (Bild unten rechts).


XXXXXXXXXPredigerwitwenhaus

Direkt neben den Hiller-Brandschen Häusern steht "Potsdams ältestes Haus." Es wurde höchstwahrscheinlich von Johann Gregor Memhardt entworfen und 1674 unter der Aufsicht von Joachim Ernst Blesendorf errichtet. Kurfürstin Sophia Dorothea, Gattin des Großen Kurfürsten, stiftete das Haus den Witwen und Waisen reformierter Priester.

der Anspruch, Potsdams ältestes Haus zu sein, ist ein wenig weit hergeholt. Das Haus wurde 1827 komplett abgerissen und neu gebaut. Die einzigen verbliebenen Originalteile sind die Büste des Großen Kurfürsten und der dreieckige Giebel darüber.

XXXXXXXXXXXXXRechenzentrum

Neben dem Militär-Waisenhaus stand einst die Garnisonkirche (siehe nächstes Kapitel). Heute steht hier ein Plattenbau, der eins das Potsdamer Rechenzentrum beherbergte. An dem Gebäude an sich ist nichts besonderes, aber das Erdgeschoß ist mit einem riesigen Mosaik verziert, das heute das wohl größte überlebende Beispiel des Socialistischen Realismus in der Stadt ist.

Das von Fritz Eisel geschaffene Werk trägt den Titel "Der Mensch bezwingt den Kosmos." In guter sozialistischer Tradition wurde das Weltall natürlich ausschließlich von sowjetischen Kosmonauten erobert.

Wir wissen natürlich, daß die strikte sowjetische Ausrichtung nicht die Schuld des Künstlers ist und wollen Fritz Eisel hier wirklich ein Denkmal setzen, vor allem, weil die sozialistischen Bauarbeiter sein Werk gründlich verhunzt haben, indem sie zwei Platten völlig verkehrt einsetzten.

Rechts ist zu sehen, wie die drei Teile aussehen (oben), und wie sie eigentlich aussehen sollten (darunter).

Der erste Ausstieg im freien Weltraum, vorgenommen 1965 von Alexsei Leonow, sollte sich eigentlich über drei Mosaik-Teile erstrecken. Das wurde beim Zusammenbau aber gründlich durcheinander gebracht. Soweit wir wissen, wurde der Fehler erst 2009 das erste mal öffentlich gemacht.

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXGarnisonkirche

Hier stand einst Potsdams berühmteste Kirche, die Hof- und Garnisonkirche; erbaut 1735, ausgebrannt in den letzten Tagen des Krieges und endgültig abgerissen 1968.

Hier konzentrieren wir uns auf das heutige Aussehen der Straße, aber wir haben der Kirche eine komplette
Extra-Seite gewidmet. biegt rechts ab, wenn Ihr Euch das ansehen wollt.

Lange Zeit gab es nur eine Granit-Tafel auf dem Bürgersteig, auf der stand "Hier stand die Turmkapelle der Garnisonkirche."

Ein weiteres Erinnerungsstück ist die Nach-bildung des Hauptores in einer Seitenstraße.

Am 14. April 2005, dem 60. Jahrestag des Bombenangriffes, wurde symbolisch der Grundstein für einen Neubau gelegt. Seitdem steht der Gewölbebogen der Heilig-Kreuz-Kapelle wieder an alter Stelle, nur die Kirche drumherum fehlt noch.

Der Neubau ist nach wie vor umstritten, aber es gibt Pläne, die Kirche zum 500. Jahrestag der Reformation, 2017 wieder neu erstehen zu lassen.

XXReit- und Exerzierstall

Der Königliche Reit- und Exerzierstall wurde 1734 von Pierre de Gayette erbaut. Das Gebäude ertreckte sich über 150 Meter von der Breiten Straße bis zum Stadtkanal, was ihm schon bald den Namen Langer Stall einbrachte.

1781 schuf Georg Christian Unger eine kunstvolle Fassade (links) für die Vorderfront.

Die Bilder rechts zeigen den Langen Stall und die Garnisonkirche im Jahre 1944. Beide Gebäude brannten im Bombemangriff im April 1945 aus. Vom Langen Stall überlebte nur Ungers Fassade.


Es gibt noch eine Menge weiterer interessanter Gebäude hier. Einige, wie der Landesrechnungshof sind bereits restauriert (oben), andere brauchen noch etwas Arbeit (links und rechts).

Und dann ist da noch ein Gebäude ein bißchen weiter weg, für das wir keine extra neue Seiten anfangen wollten:

XXXXXXXDer Brandenburger Landtag
XXXXXXX(Ehem. Kaiserliche Kriegsakademie)
Urprünglich stand hier nur ein 50 Meter hoher Aussichts-turm, den König Friedrich Wilhelm III für seine Gattin, Königin Louise errichten ließ. In 1813 wurden dem Turm ein paar Befestigungsanlagen hinzugefügt.

1899 ordnete Kaiser Wilhelm II den Bau eines großen Gebäudes im Stil eines britischen Landhauses an. 1902 wurde der Bau unter Leitung von Franz Schwechten vollendet.

Von 1902 bis 1919 war hier die Reichskriegsschule untergebracht. Danach dientes es bis 1945 als Staatsarchiv.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zunächst von der sowjetischen Militäradministration genutzt. Danach war es von 1952 bir 1989 Sitz der Bezirksparteileitung der SED. Reste des riesengroßen Parteiemblems sind noch immer am Turm zu sehen - und so trägt das Gebäude noch immer den Spitznamen aus der DDR-Zeit: Der Kreml.

1991 wurde es komplett renoviert, und nun tagt hier der Brandenburger Landtag.

Und damit sind wir in der Breiten Straße Nummer 1 angekommen, dem einzig überlebenden Teil des Stadtschlosses, dem Marstall, errichtet 1685 durch Johann Arnold Nering.

Heute beherbergt der Marstall Deutschlands ältestes Film-Museum.

Dem Marstall gegenüber, auf der anderen Straßenseite steht eines der höchsten Gebäude, das 17-stöckige ehemalige Potsdamer Interhotel, heute Hotel Mercure, errichtet 1969.

XXXXXXXXXXMarstall und Hotel Mercure
Wir haben eine ganze Seite über den Marstall, aber zu dem anderen Gebäude, das von den Einheimischen nur "Die Kiste" genannt wird, fiel uns nicht viel mehr ein.

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