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Heimatstädte - Potsdam

Lustgarten

Neptuns Rückkehr



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Dieser Garten hat eine dreihundertjährige Geschichte, während welcher er errichtet, umgebaut, zerstört, begraben, vergessen, zufällig wiederentdeckt und wiederaufgebaut wurde.

Im Original war der Garten Teil des Potsdamer Stadtschlosses. Im frühen 18. Jahrhundert war das Bassin mit der Havel verbunden und diente als Anlegestelle für die Yacht des ersten Preußischen Königs, Friedrich I.

Später, unter Friedrich dem Großen wurde das Bassin vom Fluß getrennt. Der Alte Fritz beauftragte seinen Architekten Johann August Nahl, einen prachtvollen Brunnen zu entwerfen. 1749 wurde die Skulpturengruppe Der Triumph Neptuns und Amphitrites beim Glätten der Wogen oder kurz Neptuns Triumph, ausgeführt mit vergoldeten Sandsteinfiguren, eingeweiht.
In den folgenden 200 Jahren wurden die Skulpturen mehrfach verändert und repariert, aber die Gruppe war noch 1928 weitestgehend intakt, wie auf obigem Bild zu sehen ist. Das sollte sich jedoch (auf dem Bild unten zu sehen) zum Ende des Zweiten Weltkrieges ändern.

Der Lustgarten und der Brunnen wurden in den Kämpfen des Zweiten Weltkrieges schwer in Mitleidenschaft gezogen. Reste waren noch bis Anfang der fünfziger Jahre zu sehen, aber seit 1949 der Bau eines Sportstadiums auf dem Gelände des Gartens begann, verschwand die Vergangenheit zusehens.
Das Stadium wurde 1952 fertiggestellt und zum Aufschütten der Wälle wurden Teile des Schutts vom Abriß des Stadtschlosses verwendet. Der letzte Rest des Lustgartens verschwand zwischen 1966 und 1969 beim Bau des Potsdamer Interhotels.

die DDR-Führung hatte ein angespannte Verhältnis mit der Geschichte Potsdams. Einerseits wurde das Vermächtnis Friedrichs des Großen, der das Zeitalter der Aufklärung nach Potsdam brachte, vereinnahmt, andererseits versuchte man aber vehement, sich von den militaristischen Traditionen Preußens zu distanzieren. Der Abriß des Stadtschlosses und seines Gartens war ein solches Zeichen der Distanzierung.

In den folgenden Jahren und Jahrzehnten geriet der Brunnen weitestgehend in Vergessenheit. Auch der Autor dieser Zeilen hatte zu DDR-Zeiten nie etwas davon gehört.

Erst mit der Bundesgartenschau im Jahre 2001 brachte sich die Anlage wieder in Erinnerung. Für die Ausstellung wurde das nun alte Stadium abgerissen, um den Lustgarten wieder herzustellen. Zur allgemeinen Übberaschung legten die Bagger Teile der alten Skulpturen bloß.

Eine sorgfältige Ausgrabung, die dem Zufallsfund folgte, brachte die Fundamente des alten Bassins, eine vollständig erhaltene Skulptur und Teile von zwei weiteren Figuren zutage. Als die Funde bekannt wurden, brachten private Sammler Bruchstücke, die sie in den 50er Jahren vor der Vernichtung bewahrt hatten, zurück an ihren ursprünglichen Ort.

Was machen die Rohre hier?
Inzwischen hat Potsdams Rotary Club zur Wiederherstellung des kompletten Brunnens aufgerufen. Mit Spendenmitteln wurde seitdem eine zweite Skulptur restauriert. Zwei Potsdamer Künstler, Rainer Fürstenberg und Raiko Epperlein, haben eine Metallstruktur entworfen, die die Umrisse der einstigen Skulptur aufzeigt. Wir finden die Idee super, hoffen aber, daß das Anliegen der beiden Künstler, die Rohre bald durch die restaurierten Figuren zu ersetzen, in die Tat umgesetzt wird.

Die ersten beiden restaurierten Figuren die Metallstruktur zeigt auf, was alles noch fehlt.
Wasserschleier
Teil des Kunstwerks ist eine Anlage, mit der man für den Preis von einem Euro den Brunnen für fünf Minuten in einen Wasserschleier hüllen kann. Das hilft einerseits, die Restauration zu finanzieren und bietet außerdem eine märchenhafte Zeitreise 250 Jahre zurück in die Zeit des Alten Fritzen.

XXXXXXXXXXXXXXXRingerkolonnade

Eine weitere restaurierte Skulpturengruppe ist die Ringerkolonnade, so genannt ob ihrer griechisch/römischen Ringerstatuen. Das rechte Bild stammt aus dem Jahre 1932, das linke Bild zeigt das Ausmaß der Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die Kolonnade bildete einst die Verbindung zwischen Stadtschloß und Marstall. Im Zuge der Restaurierung wurde sie allerdings von ihrem ursprünglichen Platz ans Havelufer verlegt.


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