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Neuer Markt



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Potsdams Neuer Markt ist eines der am besten erhaltenen Ensembles Barocker Architektur in Europa. Bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich dieser Markt außerhalb der Stadmauer, zunächst als kleiner Markt, später, ab dem 17. Jahrhundert, als regulärer Markt und Postkutschenstation nur 100 Meter vor den Toren der Stadt. Bebaut wurde der Platz erst, nachdem er von Friedrich I eingemeindet wurde.

Die meisten Gebäude hier wurden zwischen 1755 und 1790 gebaut. Einige Häuser wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber alles ist zu alter Pracht restauriert. Im Gegensatz zum sich ständig ändernden Alten Markt sieht der Neue Markt heute wieder genauso aus, wie vor über 100 Jahren.

Als wir den Neuen Markt während unseres Besuches im Jahre 2007 besuchten, wußten wir gar nicht, auf welch geschichtsträchtigem Boden wir wanderten und schossen daher nur die paar Fotos, die Ihr oben sehen könnt.

Um den Platz in seiner ganzen Pracht vorzustellen, haben wir ein paar Bilder von
Wikipedia und PotsdamWiki geborgt.
Kutschpferdestall

Dieses klassizistische Gebäude wurde von Hofbaumeister Andreas Ludwig Krüger entworfen und 1790 fertiggestellt. Es bot Raum für 100 Pferde und Reiter und zahlreiche Stallburschen. Nach 1918 wurde es zur Kaserne der berittenen Polizei und von 1940 bis 1989 wurde es als Lagerhaus mißbraucht. Im Jahre 2003 wurde es vollständig renoviert und beherbergt jetzt das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte.
Am Neuen Markt 1

Dieses Haus ist repräsentativ für einen Baustil, der Friedrich dem Großen zugeschrieben wird - der sogenannte Bürgerpalast - ein Wohnhaus für "normale" Bürger, das aber nach außen hin einem Palast gleicht. In diesem Hause wurden allerdings auch mehrere nicht ganz so "normale" Personen geboren: Der Gelehrte Wilhelm von Humboldt erblickte 1767 hier das Licht der Welt, und drei Jahre später wurde der zukünftige preußische König Friedrich Wilhelm III, im gleichen Haus geboren.
Von 1788 bis 1806 war das Haus Sitz der Königlichen Ingenieur-Akademie.
Am Neuen Markt 5

Dies ist ein weiterer Bürgerpalast, erbaut 1755 von Johann Gottfried Büring nach dem Vorbild
eines italienischen Palazzos. Das Geäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach 2000 originalgetreu wieder aufgebaut.
Neuer Mark 6 & 7

Diese Häuser gehören zu den über 100 Gebäuden in Potsdam und Berlin, die von Georg Christian Unger entworfen wurden. Sie beherbergen heute das Einsteinforum und das Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien.

Kriegsspuren

Die Schlacht um Potsdam war eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkrieges und vor allem die Gebäude in der Potsdamer Innenstadt wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Direkt hinter dem Neuen Markt entdeckten wir bei unserem Besuch im Jahre 2007 ein paar Fassaden, die seit 62 Jahren unverändert geblieben waren.

Das wird sich sicher bald ändern und diese Fotos sind vielleicht die letzten Zeitzeugen der Gefechte vom April 1945.

General von Steuben Denkmal

Ein Denkmal direkt hinter dem Neuen Markt erinnert an einen anderen Krieg,
der über 200 Jahre eher und 6.000 Kilometer weit entfernt stattfand...

"Dem Deutschen Kaiser und dem Deutschen Volke gewidmet vom Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika als Wahrzeichen ununterbrochener Freundschaft..."

General Friedrich Wilhelm von Steuben war ein pensionierter preußischer Hauptmann, der 1777 einer Einladung Benjamin Franklins nach Amerka folgte und Generalinspekteur der amerikanischen Revolutionsarmee wurde. Der Herausforderung, einen Haufen ungebildeter Bauern in eine schlagkräftige Armee umzuformen, begegnete von Steuben mit Erfindungsgabe. Da er selbst kein Englisch sprach, hielt er sich einen auf Flüche und Schimpfworte spezialisierten Dolmetscher, der die Rekruten an seiner Statt anschnauzen konnte. Einige seiner Soldaten waren so ungebildet, daß sie ständig links und rechts verwechselten. Von Steuben ließ ihnen ein Bündel Heu an das linke und ein Bündel Stroh an das rechte Bein binden und die Truppe folgte nun beim Exerzieren den Kommandos "Heufuß" und "Strohfuß" um linksum und rechtsum zu schwenken. Der Spruch "Hay-foot, straw-foot" hat sich in Amerika bis heute erhalten.

Das Potsdamer Steuben-Denkmal ist eine Nachbildung des Originals, das im Jahre 1911 in Washington errichted wurde. Das Denkmal stellt General Steuben in Uniform bei der Inspektion der Truppen in Valley Forge dar. Im gleichen Jahr wurde eine erste Kopie an Kaiser Wilhelm II und das Deutsche Volk überreicht, die bis 1945 einen Ehrenplatz nahe dem Potsdamer Stadtschloß hatte. Das Denkmal wurde während des Bombenangriffes im April 1945 beschädigt und 1950 von den DDR-Behörden eingeschmolzen.

Im Mai 1987 wurde eine zweite Kopie als Zeichen der erneuerten Freundschaft in Westberlin, direkt gegenüber dem Hauptquartier der US-Armee, errichtet.


Schließlich wurde im Frühling 1994 eine dritte Kopie zurück nach Potsdam gebracht und hinter dem Marstall, dem einzigen noch existierenden Gebäude des ehemaligen Stadtschlosses, aufgestellt. Der offiziellen Einweihung am 28. November 1994 wohnten nahezu 200 Gäste bei, darunter zahlreiche Vertreter der US-Amerikanischen Streitkräfte, Militärs und Politiker mehrerer europäischer Staaten sowie deutschen und amerikanische Nachfahren des Generals.

XXXXXXXXXXXXXXXXXStadtkanal

Ganz in der Nähe des Neuen Marktes befindet sich ein weiteres Restaurationsprojekt.

Der Potsdamer Stadtkanal war ursprünglich nicht viel mehr als ein Entwässerungsgraben, der seit dem 12. Jahrhundert die Wiesen nördlich der Havel trockenlegte. 1722 wurde der Kanal unter dem Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I begradigt und zu einem schiffbaren Kanal ausgebaut, auf dem Baumaterial in die schnell wachsende Garnisonsstadt transportiert wurde.



Unter Friedrich dem Großen wurde der Kanal dann zu einem Kunstwerk, das damals die Potsdamer Gracht (nach den Kanälen von Amsterdam) genannt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kanal schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den 50er Jahren gab es noch Wiederaufbaupläne, aber das stehende Wasser in der Stadtmitte wurde zu einem Gesundheitsrisiko und so wurden die Reste 1965 zugeschüttet.

Seit 1999 ist ein Projekt zur Freilegung des gesamten Kanals im Gange und bis zum Jahre 2016 soll die "Potsdamer Gracht" wieder auferstehen.

Der Kanal beginnt in der Nähe des Landesrechnungshofes (Bild oben). Die Bilder unten links und rechts zeigen den Kanal so, wie wir ihn 2007 vorgefunden haben. Das Bild in der Mitte haben wir von Wikipedia geborgt, um den Fortschritt beim Ausbau zu zeigen.


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