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Heimatstädte - Potsdam

Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten

1157 - 1320



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Geschichte wird nicht von Personen geschrieben, sondern von Völkern. Aber oft wird die Geschichte der Völker unter ihren Oberhäuptern aufgelistet. Hier ist eine Lister all derer, denen die Geschichte Potsdams gedankt - oder vorgeworfen - werden kann.

Wir versuchen nicht, mit Wikipedias ausführlicher Liste der Herrscher von Brandenburg zu konkurrieren. Allerdings ist es uns gelungen, die eine oder andere Lücke in der Liste zu füllen.

Die biographischen Angaben beschränken sich in der Regel auf die Momente die mit Potsdam und/oder der Mark Brandenburg zu tun haben; die Jahreszahlen unter den jeweiligen Namen sind nicht die Lebensdaten, sondern die Herrscherjahre in Brandenburg.

Dies ist Teil 2 unserer Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten Serie. Sie reicht von 1157 bis 1320.

Links geht es zurück zum ersten Teil. Wenn Ihr an anderen Jahreszahlen interessiert seid, klickt das Wende-Zeichen und kehrt zurück zur Hauptseite.


Albrecht der Bär
1157-1170


Am 11. Juni 1157 brach Albrecht in einem blutigen Kampf den letzten wendischen Widerstand und eroberte die Brandenburg zurück. Das Datum gilt seither als Geburtsstunde der Mark und am 3. Oktober 1157 nannte Albrech sich erstmals Markgraf von Brandenburg.

Zur damaligen Zeit gehörten nur das Havelland und die Zauche zur Mark. Bald nach seinem Sieg über Jaxa von Köpenik rief Albrecht neue Siedler ins Land, besonders aus der Altmark, dem Harz, dem Rheinland, Flandern und Holland. Die Holländer, die einen großen Teil ihres eigenen Siedlungslandes durch Sturmfluten verloren hatten, waren erfahrene Deichbauer und nahmen ab 1160 die Eindeichung von Elbe und Havel vor.

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Otto I von Brandenburg
1170-1184


Bereits seit 1144 regierte Albrecht der Bär gemeinsam mit seinem Sohn Otto I, der um 1128 geboren wurde. (Nicht zu verwechseln mit dem ersten deutschen Kaiser gleichen Namens). Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1170 übernahm Otto I den Titel Markgraf. 1177 wurde ihm außerdem das Amt des Reichserzkämmerers verliehen. Im folgenden Jahr, 1178, fiel der pommersche Herzog Kasimir in Brandenburg ein, wurde aber 1180 von Otto vernichtend geschlagen. Dadurch dehnte Otto seine Herrschaft über größere Gebiete östlich der Tollense bei Neubrandenburg aus.

Im Jahr 1180 gründete Otto in der Zauche das Kloster Lehnin; das erste märkische Kloster. Hier fand er vier Jahre später seine letzte Ruhestätte.

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Otto II von Brandenburg
1184-1205


Otto II folgte seinem Vaters Otto I. Unter seiner Herrschaft wuchs das Landesgebiet weiterhin. Otto II führte erfolgreiche Feldzüge gegen die Slawen und gegen den dänischen König Knut VI. Im Winter 1198/99 verheerte er das dänisch besetzte Pommern und sicherte seine territorialen Ansprüche im Folgejahr durch Feldzüge bis nach Rügen.

Nach seinem Tod übernahm sein jüngerer Bruder Albrecht II. das markgräfliche Lehen.

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Albrecht II
1205-1220


Während der Herrschaft Ottos II nahm sein jüngerer Bruder Albrecht von 1189 bis 1192 am Dritten Kreuzzug teil und war 1198 in Akkon im Heiligen Land Gründungsmitglied des Deutschen Ritterordens. Otto II und Albrecht II waren sich nicht immer gutgesinnt, 1194 warf Otto seinen Bruder gar zeitwilig in den Kerker.

Nach Ottos Tod im Jahre 1205 folgte im sein Bruder auf dem Brandenburger Thron. Er fügte der Mark die Regionen von Teltow und Prignitz und Teile der Uckermark hinzu.

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Johann I & Otto III
1220-1266/67


Neben Abrecht dem Bären waren seine Urenkel Johann I (geb. um 1213) und Otto der Fromme (geb. 1215), Söhne Albrechts II, die wohl berühmtesten askanischen Landesherren Brandeburgs. Die Geschichtsschreibung berichtet übereinstimmend von einem ungetrübten, brüderlichen Miteinander der beiden, die sich Thron und Titel teilten.

Die Brüder dehnten die Mark weiter nach Osten aus und bezogen die letzten Teile Teltows, des Barnims und der Uckermark, das Land Stargard, das Lebuser Land und erste Teile östlich der Oder ein. Innenpolitisch festigten sie die Stellung der Mark im Reich - Otto war 1256 gar einer der Kandidaten für den Königsthrons des Reiches.

Otto und Johann werden unter anderem als Gründer Berlins gepriesen. Neben Berlin und Cölln wurden auch Spandau, Frankfurt/Oder und Prenzlau zu zentralen Orten oder Städten ausgebaut, wobei die Festung Spandau zur bevorzugten Residenz der Brüder wurde.

Otto III - Wikipedia Biographie
und Johann I - Wikipedia Biographie



Nach Johanns Tod im Jahre 1266 regierte Otto noch ein Jahr als alleiniger Markgraf. Noch vor ihrem Tod teilten die Brüder die Herrschaft über die Mark in eine Ottonische und eine Johanneische Linie. Zeitweilig teilten sich bis zu zehn Brüder und Cousins den Thron. In der preußischen Geschichtsschreibung wird allerdings nur Otto IV, der älteste Sohn von Johann I als Markgraf geführt, während seine Brüder Johann II, Konrad I und Heinrich I als Co-Regenten von Brandenburg-Stendal und seine Cousins (die Söhne Ottos III) Johann III, Otto V, Otto VI und Albrecht III als Co-Regenten von Brandenburg-Salzwedel aufgelistet sind. Ihr könnt Euch das gerne bei Wikipedia auseinanderklamüsern, wobei die englischsprachige Version in diesem Falle übersichtlicher scheint als die deutschsprachige.

Otto IV
1266-1308


Nach dem Tode von Johann I übernahm sein Sohn Otto IV (geb. um 1238) die Verwaltung von Brandenburg-Stendal. Co-Regenten waren seine Brüder Johann II, Konrad I und Heinrich I, während die Söhne Ottos III, Johann III, Otto V, Otto VI und Albrecht III ab 1267 Co-Regenten von Brandenburg-Salzwedel waren.

Otto's Amtszeit war vor allem durch den "Zweiten Askanischen Krieg" geprägt. Nach dem Tode des Magdeburger Erzbischofs Konrad II versuchte Otto seinen jüngeren Bruder Erich als neuen Erzbischof einzusetzen. Der Vorschlag stieß bei den Magdeburgern auf erheblichen Widerstand.

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1278 kam es bei bei Frohse (heute ein Stadtteil von Schönebeck/Elbe) zu einer Schlacht, bei der Otto mit 300 Ritter und Edelknechten gefangen und in einen Käfig gesperrt wurde. Es koste sein Rat Johann von Buch 4000 Pfund Silber, ihn aus dem Käfig freizukaufen. Nach seiner Freilassung führte Otto den Krieg fort, wurde allerdings 1280 bei Staßfurt erneut geschlagen. In dieser Schlacht wurde Otto durch einen Pfeil getroffen, den er ein Jahr lang im Kopf herumtrug. Dies trug ihm den Beinamen "Otto mit dem Pfeil" ein. Nach zahlreichen weiteren Schlachten war Otto letztendlich im Jahre 1283 doch noch siegreich und Erich wurde Erzbischof, womit der Krieg endete.

Später trug Otto IV weiter zum Wachstum der Mark bei indem er um 1292 die Pfalzgrafschaft Sachsen und die Mark Landsberg und 1303 die Mark Lausitz erwarb.


Waldemar der Große
1308-1319


Waldemar wurde um 1280 als Sohn von Ottos Bruder Konrad geboren und übernahm die Verwaltung von Brandenburg-Stendal nach dem Tode von Otto IV. Er erwarb für Brandenburg Züllichau und Schwiebus, trat allerding für 10.000 Silbertaler seine Ansprüche auf das Herzogtum Pommerellen und Danzig and den Deutschen Ritterorden ab. Im Jahre 1316 unterstützte Waldemar die Stadt Stralsund im Kampf gegen Dänemark und sah sich plötzlich einer machtvollen Koalition von Dänen, Schweden, Polen, Mecklenburgern und Welfen gegenüber. Waldemar wehrte sich tapfer, mußte aber letzendlich das Land Stargard an Mecklenburg zurückgeben.

Brandenburg-Salzwedel wurde bis 1308 von Hermann dem Langen, einem Sohn Otto's V und von 1308 bis 1317 von Hermanns Sohn Johann dem Erlauchten regiert. 1309 heiratete Waldemar Johanns Schwester Agnes von Brandenburg und nachdem Johann im Jahre 1317 kinderlos starb, waren die beiden Brandenburger Landesteile wieder vereint. Allerdings war der Stern der Askanier zu diesem Zeitpunk bereits am Sinken.

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Heinrich das Kind
1319-1320


Waldemar hatte keine eigenen Kinder und setzte seinen Vetter Heinrich als Nachfolger ein. Heinrich II war der Sohn Heinrichs I, welcher wiederum ein Bruder und Mitregenten Ottos IV war. Heinrichs II wurde 1308 geboren und stand zunächst unter der Vormundschaft Waldemars. Nach Waldemars Tod wurde Rudolf von Sachsen zum neuen Vormund Heinrichs.

Heinrichs II war nur 11 Jahre alt als er das Amt des brandenburgischen Kurfürsten übernahm. Zahlreiche benachbarte Fürsten versuchten über "Heinrich das Kind" Einfluß auf Brandenburg zu gewinnen. Heinrichs früher Tod 1320 verhinderte eigenständige Aktionen des Jungen und bedeutete darüber hinaus das Ende der märkischen Askanier. Die nächsten sieben Jahre waren vom Machtkampf zwischen den sächsischen Askaniern unter Rudolf I und den bayrischen Wittelsbachern unter Kaiser Ludwig IV geprägt.


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Das Deutsche Doppelkönigtum
1314-1322


Mit Heinrichs vorzeitigem Tod war die Brandenburger Linie der Askanier ausgestorben und die Mark fiel zurück unter die direkte Kontrolle des Kaisers. Allerdings waren die Machtverhältnisse im Reich zu dieser Zeit genauso ungeklärt wie die Verhältnisse in der Mark Brandenburg.

Im Jahre 1313 starb Kaiser Heinrich VII aus dem Adelsgeschlecht der Luxemburger an Malaria. In der darauffolgenden Wahl im Jahre 1314 gab es keinen klaren Sieger. Man "einigte" sich letztendlich auf ein "Doppelkönigtum" - eine Art mittelalterliche "Große Koalition."

Schlacht bei Mühldorf, 1322

Am 19. Oktober 1314 krönte der Erzbischof von Köln den Habsburger Friedrich den Schönen zum Deutschen König, während einen Tag später der Wittelsbacher Ludwig der Bayer vom Erzbischof von Mainz ebenfalls die Königskrone erhielt. Erst 1322 konnte Ludwig der Bayer den Machtkampf endgültig für sich entscheiden, nachdem er die Habsburger in der Schlacht bei Mühldorf vernichtend geschlagen hatte. Im Jahre 1328 wurde er schließlich zum deutschen Kaiser gekrönt.

Die Wittelsbacher und die Luxemburger
1320-1415


170 Jahre lang wurde Brandenburg von den Askaniern regiert. Das Ende der askanischen Linie läute für Brandenburg ein unruhiges Zeitalter ein. Für die nächsten 100 Jahre würde die Provinz von Fürsten regiert werden, die in weit entfernten süd- und westdeutschen Schlössern residierten. Im Jahre 1323 sicherte ein Deutscher König aus der bayrischen Familie der Wittelsbacher die Provinz für seine Famile, indem er seinen eigenen Sohn mit der ihr belehnte. Fünfzig Jahre später tat ein weiterer König, dieses mal aus der Familie der Luxemburger das gleiche für seinen Sohn und seine Familie.
die wirklichen Herren Brandenburgs in dieser unruhigen Zeit waren ein paar einheimische adlige Familien, die zum Inbegriff des bösen Wortes "Raubritter" wurden.

Rechts geht es zum Teil 3 unserer Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten Serie,
der sich näher mit den Wittelsbachern (1320-1373) und Luxemburgern (1373-1415) befaßt.

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