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Heimatstädte - PotsdamMarkgrafen, Könige und Ministerpräsidenten
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Geschichte wird nicht von Personen geschrieben, sondern von Völkern. Aber oft wird die Geschichte der Völker unter ihren Oberhäuptern aufgelistet. Hier ist eine Lister all derer, denen die Geschichte Potsdams gedankt - oder vorgeworfen - werden kann. Wir versuchen nicht, mit Wikipedias ausführlicher Liste der Herrscher von Brandenburg zu konkurrieren. Allerdings ist es uns gelungen, die eine oder andere Lücke in der Liste zu füllen. Die biographischen Angaben beschränken sich in der Regel auf die Momente die mit Potsdam und/oder der Mark Brandenburg zu tun haben; die Jahreszahlen unter den jeweiligen Namen sind nicht die Lebensdaten, sondern die Herrscherjahre in Brandenburg. Dies ist Teil 4 unserer Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten Serie. Sie reicht von 1415 bis 1688. |
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Fridrich I 1415 - 1425 Auf dem Konzil von Konstanz im Jahre 1415 belehnte der Deutsche König Sigismund den Burggrafen von Nürnberg, Friedrch VI, offiziell mit der Mark Brandenburg. Friedrich hatte sich den Titel im Kampf gegen das "Raubritterunwesen" in der Provinz verdient. Die Hohenzollern waren seit dem Jahre 1105 Burggrafen von Nürnberg. Unter dem Titel Friedrich I von Brandenburg wurde Friedrich nun Stammvater einer Brandenburger Dynastie, die das Land fünfzehn Generationen lang bis zum Ende des Ersten Weltkrieges führen würde. |
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Johann der Alchemist 1425 - 1440 Friedrich I blieb bis zu seinem Tode Brandenburgischer Kurfürst, die Verwaltung des Landes überantwortete er jedoch schon bald seinem Sohn, den er 1425 zum Statthalter der Mark ernannte. Wir wissen nicht viel über Friedrichs ältesten Sohn; wir konnten nicht einmal ein authentisches Bild finden (das Bild rechts ist fiktiv.) Wir wissen, daß er seinem Brandenburger Besitztum die Uckermark hinzufügte, und daß er im Frieden zu Wittstock sehr erfolgreiche Verhandlungen mit Brandenburgs nördlichem Nachbarn Mecklenburg führte. Johann, offiziell Johann von Brandenburg-Kulmbach, trug den Beinamen "Der Alchemist" ob seines Interesses für Medizin und Alchemie. Ihm wird die Entdeckung der Heilwirkunges des Knoblauchs und dessen Einführung in Deutschland zugeschrieben. |
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Friedrich II "Der Eisenzahn" 1440 - 1470 Johann hatte keine männlichen Erben und war nicht sonderlich an Regierungsgeschäften interessiert. Im Jahre 1437 ordnete sein Vater die Erbfolge neu und setzte seinen zweitältesten Sohn Friedrich als Statthalter ein. Nach Friedrichs Tod im Jahre 1440 wurde Friedrich II, genannt "Der Eisenzahn" Markgraf und Kurfürst. Dem Eisenzahn lag die Mark wirklich am Herzen. Er schlug die ihm angebotene Krone von Polen und Böhmen aus, um Brandenburger Kurfürst zu bleiben. In Abkommen mit Brandenburgs wichtigsten Nachbarn Mecklenburg, Sachsen und Hessen trug er erheblich zur Sicherung der Landesgrenzen bei. Für 40.000 Golden erwarb er die Neumark vom Deutschen Ritterorden und fügte sie der Provinz hinzu. Unter seiner Herrschaft wuch Potsdam vom Dorf zu einer Stadt mit Bürgermeister, Richter und Handwerkszünften. Friedrich II verlegte seinen Amtssitz von Brandenburg nach Berlin (allerdings blieb Brandenburg weiterhin Hauptstadt) und ließ das erste Schloß in der späteren Deutschen Hauptstadt bauen. Zur gleichen Zeit beschnitt er allerdings viele der mittelalterlichen Berliner Stadtprivilegien zugunsten der Zentralgewalt. |
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Albrecht III "Achilles" 1470-1473 Ein Jahr vor seinem Tod zog der "Eisenzahn" sich aus der Politik zurück und übergab das Brandenburger Szepter an seinen jüngeren Bruder Albrecht, dem ob seiner Ritterlichkeit von Papst Pius II. der Beiname "Achilles" verliehen wurde. Albrecht machte sich schnell und gründlich um Brandenburg verdient. 1472 beendete er einen jahrelangen Krieg mit Pommern. Durch seinen Sieg wurde Pommern zum Vasallen Brandenburgs und die Uckermark endgültig ein Teil der Mark. 1473 bestimmte Achilles mit der Dispositio Achillea, dem Hausgesetz der Hohenzollern, die Unteilbarkeit der Mark Brandenburg, die nun jeweils dem ältesten Sohn des verstorbenen Kurfürsten vollständig weitervererbt werden sollte. Kurz darauf, nach nur drei Jahren Regierungszeit, übergab er das Amt des Markgrafen an seinen Sohn. Allerdings blieb er bis zu seinem Tode im Jahre 1486 Brandenburgischer Kurfürst. |
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Johann "Cicero" 1473-1499 Johann erhielt den Beinamen Cicero ob seiner großen Beredsamkeit und Kenntnis der lateinischen Sprache. Er war gerade erst 18 Jahre alt, als sein Vater ihm die Brandenburger Amtsgeschäfte übergab. Die Hohenzollern waren ursprünglich im süddeutschen Hohenzollern-Hechingen zu Hause und Albrecht Achilles regierte aus der Ferne, so wie vorher sein Großvater, Vater und Onkel und davor die Wittelsbacher and Luxemburger. Johann brach mit dieser unrühmlichen Tradition und war seit den großen Tagen der Askanier der erste Markgraf, der seinen Hauptwohnsitz in der Mark hatte. |
1486, nach dem Tode seines Vaters, erklärte Johann Berlin zu seiner ersten Residenzstadt und machte es damit faktisch zur Hauptstadt Brandenburgs. Nach seinem Tod wurde er zunächst im Kloster Lehnin bestattet, wurde aber später in den Berliner Dom überfuhrt. Er ist damit der erste Fürst der Hohenzollern, der seine letzte Ruhestätte in der Mark Brandenburg fand. |
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Joachim I "Nestor" 1499 - 1535 Joachim I war der erste Sproß der Hohenzollern, der in der Mark Brandenburg geboren wurde. Damit hatte die Mark zum ersten mal seit dem Ende der Askanier wieder einen einheimischen Landesherren. Einige alteingesessene brandenburger Familien sahen das nicht so und wieder einmal feierte das Raubritterunwesen fröhliche Urständ. Aber der erst 15 Jahre alte Markgraf griff mit eiserner Faust durch, ließ in seinen ersten Regierungsjahren 146 Raubritter bestrafen und stellte 1502 den aufgespießten Kopf seines größten Widersachers, des Junkers von Otterstedt auf Dahlewitz öffentlich in Berlin zur Schau. zu seiner Rechtfertigung sagte Joachim später: "Adelig Blut habe ich nie vergossen, sondern nur Schelme, Räuber und Mörder hinrichten lassen." |
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Trotz all des vergossenen Blutes trug Joachim seinen Beinamen "Nestor" (Weiser Ratgeber) zu Recht. Im Jahre 1506 gründete er mit der
Alma Mater Viadrina in Frankfurt/Oder die erste
Universität der Mark. Zehn Jahre später legte er mit der Schaffung des Berliner Kammergerichts den Grundstein für Brandenburgs vielgepriesene
Rechtsstaatlichkeit.
In Joachims Regierungszeit fiel die Lutherische Reformation. Joachim war ein streitbarer Anhänger des katholischen Glaubens und bestimmte in seinem Testament, daß Brandenburg auf immer katholisch bliebe. Allerdings mußte er selbst zu Lebzeiten noch mitansehen, wie seine eigene Gattin zur neuen Religion übertrat. |
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Albrecht von Brandenburg 1499 - 1506 Albrecht war Joachims jüngerer Bruder. Nach dem Tode ihres Vater teilten sich beide den Titel Markgraf (allerding gehörte der mit dem königlichen Wahlrecht vebundene Kurfürstentitel nur Joachim). Beide gründeten im Jahre 1506 gemeinsam die Universität Frankfurt/Oder. Im gleichen Jahr legte Albrecht das Margrafenamt zugunsten einer kirchlichen Karriere nieder. 1513, im Alter von nur 23 Jahren, wurde er Erzbishof von Magdeburg und 1518 wurde er zum Kardinal ernannt. Gleichzeitig wurde er einer der vier deutschen Erzrreichskanzler. Damit hatte die Mark nun zwei Stimmen in einer möglichen Königswahl. |
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Als Administrator des Bistums Halberstadt hatte Albrecht vom Papst die Erlaubnis zum Verkauf von Ablaßbriefen erhalten um seine nicht unerheblichen Schulden an das Bankhaus Jakob Fuggers zurückzuzahlen. Die Hälfte des Erlöses aus dem Ablaßhandel ging allerding direkt in Taschen des Papstes. Es war diese Praxis, die einen jungen Augutinermönch mit Namen Martin Luther entrüstete und zum Verfassen seiner 95 Thesen bewegte. Der 13. Oktober 1517, der Tag an dem Luther seine Thesen nicht nur an die Tür der Wittenberger Schloßkirche nagelte, sondern auch an Erzbishof Albrecht sandte, wird allgemein als der Beginn der Protestantischen Reformation angesehen. Auch wenn die Reformation durch Martin Luther in Bewegung gesetzt wurde, so war es doch Albrecht von Brandenburg, der den Stein des Anstoßes lieferte. |
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Joachim II "Hector" 1535 - 1571 Joachim I verfügte testamentarisch, daß die Mark zwischen seinen beiden Söhnen aufgeteilt werden sollte. Dies war zwar ein direkter Buch der von seinem Großvater erlassenen Verordnung über die Unteilbarkeit der Mark, aber Jochims letzter Wille wurde trotzdem befolgt. Sein ältester Sohn, Joachim II, wurde Markgraf während seinem jüngeren Sohn Johann ein Teil der Mark, nun Brandenburg-Küstrin genannt, zugesprochen wurde. Joachim II Regierungszeit war vom zunehmenden Streit zwischen Katholiken und Protestanten geprägt und Joachims eigenes Leben - hin und her gerissen zwischen einem katholischen Vater und einer protestantischen Mutter, ist ein beredtes Beispiel für die Spaltung, die quer durch Deutschland ging und vor Familienbanden nicht halt machte. Joachim II versicherte in einem Erbvertrag, katholisch zu bleiben, hielt das Versprechen aber nur bis vier Jahre nach dem Tod seines Vaters. |
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Am 1. November 1539 nahm der Kurfürst erstmalig an einer Feier des
lutherischen Abendmahls in der Spandauer Nikolaikirche teil.
Obwohl Joachim seine Untertanen nie offiziell aufforderte, seinem Beispiel zu folgen, gilt das Datum doch als Beginn der Reformation in der Mark
Brandenburg. Joachims Gattin blieb auch nach seinem Übertritt zum protestantischen Glauben katholisch und Joachim mußte seinem Schwiegervater,
dem polnischen König Sigismund I versprechen, sie nicht zum
Übertritt zu bewegen.
Joachims Bemühungen um ein friedliches Miteinander der Religionen schuf in Brandenburg ein Klima der Toleranz, das in Deutschland seinesgleichen suchte. Im Jahre 1510 ließ sein Vater, Joachim I, nach einer vorgeblichen Hostienschändung alle Juden aus Brandenburg ausweisen (38 Juden wurden gar in Berlin auf dem Scheiterhaufen verbrannt). Im Jahre 1543 forderte Joachim II die Brandenburger jüdischen Glaubens zur Rückkehr in die Heimat auf. Der Markgraf mag hauptsächlich ökonomische Bewweggründe gehabt haben - Juden zahlten höhere Steuern als alle anderen Untertanen - nichtdesdotrotz setzte sein Schritt doch ein positives Signal in einem Land in dem äußerst militant um den "wahren Glauben" gestritten wurde. |
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Johann Georg "Oeconomicus" 1571 – 1598 Nur zehn Tage nach dem Tode Joachims II starb auch sein Bruder Johann, Markgraf von Brandenburg-Küstrin. Da Johann keine männlichen Erben hatte, war Brandenburg wieder vereint - nun unter Johann Georg, dem Sohn Joachims. Johann Georg war sehr konservativ in Regierungsgeschäften und brachte keine großen Neuerungen oder Veränderungen. Das war wahrscheinlich gut so - hatte ihm sein Vater doch mit Schulden in der stattlichen Höhe von zweienhalb Millionen Goldstücken belassen. Johann Georgs größter Verdienst war es dann auch, die brandenburger Finanzen wieder in Ordnung zu bringen. Das brachte ihm den ehrenvollen Beinamen "Der Ökonom" ein. |
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Angemerkt werden muß, daß die Judenverfolgungen unter Johann Georg wieder einsetzten und 1573 erneut alle Juden aus Brandenburg ausgewiesen wurden. Erst 100 Jahre später wurde dieses Unrecht durch den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm wieder revidiert. |
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Joachim III Friedrich 1598 - 1608 Joachim Friedrich übernahm das Amt des Markgrafen erst als Zweiundfünfzigjähriger und regierte nur für zehn Jahre. Enstprechend ereignislos war seine Amtszeit. Er hinterließ jedoch ein bleibendes Denkmal: Im Jahre 1603 ordnete er den Bau des Finowkanals an, um die beiden großen Flüsse Brandenburgs, die Oder und die Havel, miteinander zu verbinden. Der Kanal war eine der ersten künstlichen Wasserstraßen Europas und ist heute Deutschlands ältester funktionsfähiger Kanal. |
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Katharina von Brandenburg-Küstrin 1598 - 1602 Katharina von Brandenburg-Küstrin heiratete den späteren Markgrafen und Kurfürsten Joachim Friedrich im Jahre 1570 und wurde mit dessen Amtsantritt 1598 Kurfürstin von Brandenburg. Sie ist hier mit aufgelistet, weil dem Kurfürsten zwar das Land Brandenburg, nicht aber die Stadt Potsdam gehörte. Die hatter er, einer Familientradition folgend, seiner Gattin überschrieben. Katharina hatte sich vordem jahrelang um die Versorgung von Armen und Notleidenden in Berlin bemüht. Zum Beispiel hatte sie mit dem Erlös einer ihr gehörenden Molkerei eine Apotheke betrieben, in der unentgeltlich Medikamente an Bedürftige ausgegeben wurden. Jetzt dachte die Kurfürstin an sich selbst: in den wenigen ihr noch verbliebenen Jahren ließ sie die 250 Jahre alte Potsdamer Renaissanceburg abreissen und an deren Stelle ihr eigenes Schloß, den sogenannten Katharinenbau, errichten. |
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Johann Sigismund 1608 - 1619 Die Geschichte würde sich wahrscheinlich kaum an den neunten Markgrafen der Hohenzollern erinnern, wäre da nicht eine folgenschwere Eheschließung gewesen. Im Jahre 1595 heiratete Johann Sigismund, Kronprinz von Brandenburg, die Tochter des Herzogs von Preußen, Anna von Preußen. Nach dem Todes des Herzogs im Jahre 1618 erbte nicht Anna, sondern Johann Sigismund den Titel und von nun an wurden die mitteldeutsche Mark Brandenburg und das ostdeutsche Herzogtum Preußen in Personalunion verwaltet und als Brandenburg-Preußen zu einem Land vereint. Als ob der Konfessionsstreit des 17. Jahrhunderts nicht schon groß genug gewesen wäre, goß Johann Sigismund 1613 noch mehr Öl ins Feuer, indem er zum Calvinismus übertrat, während seine Gattin weiterhin protestantisch blieb. |
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Georg Wilhelm 1619 - 1640 Georg Wilhelms Amtszeit war geprägt durch den schlimmsten Krieg, den Europa bis dahin erlebt hatte. Seit Beginn der Reformation wuchsen die Spannungen in Europa - im Jahre 1618 erwuchs daraus ein Krieg, der für die nächten 30 Jahre die deutschen Kleinstaaten sowie alle europäischen Großmächte mit sich reißen sollte und die Geschicke Europas über Jahrhunderte hinaus bestimmen sollte. Georg Wilhelm war sowohl dem katholischen deutschen Kaiser Ferdinand II aus dem Hause Habsburg, als auch seinem Schwager, dem protestantischen Schwedenkönig Gustav II Adolf verpflichtet. Der Balanceakt des Markgrafen zwischen den beiden Hauptmächten des Konfliktes führte letztendlich dazu, daß Brandenburg von beiden Seiten heimgesucht wurde. 1638 floh Georg Wilhelm ins sichere ostpreußische Königsberg und überließ Potsdam und Brandenburg auf Gedeih und Verderb den Kriegsherren des Dreißigjährigen Krieges. |
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Hier sind einige der Kriegsherren, die in dieser wirren Zeit das Schicksal Potsdams bestimmten. |
Christian IV von Dänemark
Christian IV war von 1588 bis zu seinem Tod 1648 König von Dänemark und Norwegen. Er trat im Jahre 1625 auf protestantischer Seite in den Krieg ein und hatte zunächst einige Erfolge, wurde aber später von kaiserlichen Truppen unter Tilly (1626) und Wallenstein (1627) vernichtend geschlagen.. Im Jahre 1626 gehörten seine Soldaten zu den ersten Plünderern Potsdams. |
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Ernst von Mansfeld
Graf Peter Ernst II von Mansfeld war zweifellos eine der schillerndsten Gestalten des Krieges. Von Hause aus war er katholisch, das hinderte ihn aber nicht, sich in den Dienst der protestantischen Seite zu begeben; zuerst auf böhmischer Seite, später im Dienste Braunschweigs und dann der Niederlande. Als Söldner und als Anführer von Söldnern unterbrach er seine Feldzüge gelegentlich, um mehr Geld aufzutreiben und neue Soldaten anzuheuern. So begab er sich 1624 nach London und segelte 1625 mit 12.000 neuen Söldnern, nach Augenzuegenberichten "...arme, abgerissene Lumpen, die mehr geschubst als angeführt werden mußten," von Dover nach Holland, um sich in den Dienst Christians von Dänemark zu begeben - gerade noch rechtzeitig, um gemeinsam mit den Dänen von Wallenstein kräftig verprügelt zu werden. Wallenstein verfolgte Mansfeld durch Schlesien bis nach Mähren und Ungarn. Mansfeld erkrankte auf der Flucht und starb 1626 in Bosnien. Zur gleichen Zeit verbündeten sich seine schwer gebeutelten Soldaten mit dänischen Maraudeuren und plünderten Potsdam mehrfach im Jahre 1626.
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Albrecht von Wallenstein
Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein war der wohl berühmteste Feldherr des Dreißigjährigen Krieges. Er war Oberkommandierender der Habsburger Armee, die das Rückgrat der katholischen Kaiserlichen Truppen bildete. Wallenstein war miltärisch ausgesprochen erfolgreich, verstrickte sich aber in einem Netz von Intrigen, Gerüchten und Mißtrauen und fiel im Jahre 1934 einem Attentat zum Opfer. Wallenstein führte seine Armee nach dem Prinzip "Der Krieg ernährt den Krieg" und erhob "Kriegsteuern" von allen Städten durch die seine Truppen marschierten. Nach seinem Einmarsch in Brandenburg im Jahre 1627 war Potsdam drei Jahre lang tributpflichtig. |
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Gustav II Adolf von Schweden
Mit dem Ziel, aus der Ostsee ein schwedisches Binnemeer zu machen, griff Schwedenkönig Gustav Adolf 1630 auf protestantischer Seite in den Krieg ein, eroberte schnell große Teile Norddeutschlands und drang 1631 bis nach Bayern vor. Erst 1632 gelang es Wallenstein, die Schweden bis in das heutige Sachen-Anhalt zurückzudrängen. Hier fiel Gustv Adolf in der Schlacht von Lützen. Von den Protestanten wurde der "Löwe aus dem Norden" als Retter des deutschen Protestantismus verehrt, und die Linie, die die Schweden zum Ende des Krieges hielten, bildet noch heute, fast 400 Jahre später, die Grenze zwischen Deutschlands protestantischem Norden und katholischen Süden. 1631 marschierte Gustav Adolf mit 16.000 Soldaten in Potsdam ein. |
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Friedrich Wilhelm, "Der Große Kurfürst" 1640 - 1688 Friedrich Wilhelm wurde 1620, kurz nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges geboren und verbrachte seine Kindheit in der relativ sicheren Festung Küstrin. Als er 1640 das Amt des Kurfürsten übernahm, lag Brandenburg in Trümmern und war von den Schweden besetzt. Mit Hilfe holländischer Einwanderer (und auch mit Hilfe nicht unerheblicher neuer Steuern) ließ Friedrich Wilhelm die Mark in relativ kurzer Zeit wieder instand setzen. 1660 erklärte er Potsdam zu seiner zweiten Residenz (neben Berlin). In den folgenden Jahren gelang es ihm mit einer Mischung geschickter militärischer und diplomatischer Manöver, die volle Unabhängigkeit Preußens sowohl gegen den ehemaligen Lehnsherren, den polnischen König, als auch gegen die schwedischen Besatzer durchzusetzen. |
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1674 fielen die Schweden von Pommern aus erneut in Brandenburg ein.
Die Mark Friedrich Wilhelms war aber nicht mehr das wehrlose Land, das Gustav Adolf vierzig Jahre zuvor erobert hatte. Inzwischen hatte Brandenburg
eine Armee, die sich zu wehren wußte und im Jahre 1675 den als unbesiegbar geltenden Schweden in der
Schlacht von Fehrbellin eine vernichtende Niederlage bereitete. In den
folgenden Jahren wurden die Schweden nicht nur aus Brandenburg vertrieben; Friedrich Wilhelm eroberte zudem noch das schwedisch besetzte
Westpommern. Der Sieg von Fehrbellin brachte im den Ehrennamen "Der Große Kurfürst" ein.
Friedrich Wilhelms Größe zeigte sich aber auch auf anderem Gebiet. Bereits 1671 hob er die Verbannung jüdischer Bürger auf, 1685 folgte seine wohl größte diplomatische Tat, das Toleranzedikt von Potsdam, mit dem der Große Kurfürst religiös verfolgte Hugenotten nach Brandenburg einlud. Der Kurfürst setzte damit in einer von religiösen Konflikten geprägten Zeit ein deutliches Signal und nicht nur Hugenotten folgten seinem Ruf, sondern auch religiös und politisch unterdrückte Böhmer, Russen und Holländer. In den fünzig Jahren nach dem Edikt wuchs die Bevölkerung Potsdams von 1.500 auf 5.500. |
Die Preußischen Könige 1688-1871 Die unter dem Großen Kurfürsten erlangte Unabhängigkeit Preußens legte den Grundstein zu einer bedeutenden Aufwertung des Kurfürstentitels. Seit 1618 nannten sich die Hohenzollern Fürsten von Preußen. Im Jahre 1701 wurde Friedrich Wilhelms Sohn zum ersten preußischen König gekrönt. Damit begann der Aufstieg Preußens zur europäischen Supermacht. |
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