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Heimatstädte - Potsdam

Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten
1688 - 1918



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Geschichte wird nicht von Personen geschrieben, sondern von Völkern. Aber oft wird die Geschichte der Völker unter ihren Oberhäuptern aufgelistet. Hier ist eine Lister all derer, denen die Geschichte Potsdams gedankt - oder vorgeworfen - werden kann.

Wir versuchen nicht, mit Wikipedias ausführlicher Liste der Herrscher von Brandenburg zu konkurrieren. Allerdings ist es uns gelungen, die eine oder andere Lücke in der Liste zu füllen.

Die biographischen Angaben beschränken sich in der Regel auf die Momente die mit Potsdam und/oder der Mark Brandenburg zu tun haben; die Jahreszahlen unter den jeweiligen Namen sind nicht die Lebensdaten, sondern die Herrscherjahre in Brandenburg.

Dies ist Teil 5 unserer Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten Serie. Sie reicht von 1688 bis 1918.

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Friedrich I von Preußen (Friedrich III von Brandenburg)
1688 - 1713


Die beiden ältesten Söhne des Großen Kurfürsten starben schon sehr jung, so daß Friedrich Wilhelm letzendlich von seinem dritten Sohn, Friedrich, beerbt wurde. Er wurde brandenburger Kurfürst umter dem Namen Friedrich III, die Geschichte kennt ihn aber besser als Friedrich I von Preußen.

Sein Enkel, Friedrich der Große würde später über ihn sagen, daß er "groß in kleinen Dingen, aber klein in großen Dingen" gewesen sei. Bei allem Respekt für den Alten Fritz, hier geruhen wir, seiner Hoheit zu widersprechen. Friedrich wurde zwar in der Geschichtsschreibung sowohl von seinem Vater, dem Großen Kurfürsten, als auch von seinem Sohn, dem Soldatenkönig überschattet, aber er leistete trotz allem einen großen Beitrag zum Wohle Brandenburgs und Preußens.

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Nach geltendem deutschen Gesetz konnten innerhalb des Deutschen Reiches keine Königreiche existieren und die Herrscher Preußens waren daher "nur" Fürsten. Friedrich gelang es im Jahre 1701, den Habsburger Kaiser Leopold I umzustimmen. Nach der Zusage von 8.000 Soldaten für den Spanischen Erbfolgekrieg und der Zahlung von zwei Millionen Dukaten an den Kaiser und 600.000 Dukaten an den Klerus durfte Friedrich sich im ostpreußischen Königsberg, das außerhalb der Grenzen des Heiligen Römischen Reiches lag, die Königskrone aufsetzen und sich von nun an "König in Preußen" nennen.

Friedrich war außerdem ein Förderer von Kunst und Wissenschaft und gründete 1696 die Preußische Akademie der Künste und 1700 die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften (1700).

Um aber Friedrichs größte Tat zu würdigen, wollen wir noch einmal seinen Enkel zitieren: Wenn Friedrich I. Lob verdient, so geschieht es deshalb, weil er seinen Landen immer den Frieden erhalten hat, während die Nachbarn vom Krieg verwüstet wurden.

Friedrich Wilhelm I von Preußen (Friedrich Wilhelm II von Brandenburg)
1713 - 1740


Friedrich Wilhelm I von Preußen wurde 1688 in Berlin geboren, das macht ihn zu echtem brandenburger Urgestein. Sein Kurfürstentitel war Friedrich Wilhelm II, aber die Geschichte kennt ihn am besten als den "Soldatenkönig." Geizig in allem - mit Ausnahme seines Militärs - brach er mit der üppigen Hofhaltung seines Vaters, bewohnte nur 5 der 700 Zimmer im Berliner Schloß und brauchte nur vier Tage, um einen Plan zur Konsolidierung der preußischen Finanzen auszuarbeiten. Von seinem Vater übernahm einen mit 20 Millionen Talern verschuldeten Staatshaushalt - zum Ende seiner Amtszeit hinterließ einen schuldenfreien Haushalt und einen Staatsschatz von 8 Millionen Talern, die in Fässern im Keller des Berliner Schlosses lagerten.

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Friedrich Wilhelm reformierte das Gemein- und Finanzwesen Preußens, aber seine größte Reform war die des Militärs. Preußens wachsende Militärmacht trug erheblich zur Steigerung des Ansehens Preußens in Europa bei, aber bei aller Liebe fürs Militär war der "Soldatenkönig" wohl doch mehr Diplomat als Krieger. Der heute oft von Amnesty International gebrauchte Spruch von der Schreibfeder, die mächtiger sei, als das Schwert, wird in seiner ursprünglichen Form ihm zugeschrieben.

Kein König vor ihm hatte Potsdam so sehr von Grund auf umgestaltet. Er erklärte die Stadt zum Herzen der Militärmonarchie, und dieses Herz schlug bald sehr kräftig. 1713, nur wenige Monate nach seiner Krönung, beorderte er das erste Infanterie-Batallion in die Stadt. Drei weitere Batallione folgten kurze Zeit später, und zum Ende von Friedrich Wilhelms Herrschaft im Jahre 1740 waren 3.500 Soldaten in Potsdam stationiert, darunter die Langen Kerls, ein Garderegiment, in dem jeder Soldat mindestens 1,88 m groß war.

Die Garnison wuch schnell zu einer Wirtschaftsmacht die mehr und mehr Beschäftigte benötigte. Unter der Amtszeit des Soldatenkönigs veracht(!)fachte sich die Bevölkerungszahl Potsdams und fast alle Einwohner waren in irgendeiner Form mit der Versorgung der preußischen Armee beschäftigt. Zwei völlig neue Stadtteile sowie zahlreiche später berühmte Gebäude entstanden in dieser Zeit.

Potsdam war nun seit 70 Jahren inoffizielle zweite Hauptstadt Brandenburgs. 1730 wurde der Status offiziell - Friedrich Wilhelm erklärte die Stadt zur Hauptstadt seines Reiches und damit zu einer europäischen Machtmetropole.

Friedrich II von Preußen (Friedrich IV von Brandenburg)
1740 - 1786


Der Soldatenkönig erzog seinen Sohn Friedrich mit äußerster Strenge und das Verhältnis zwischen beiden war stets angespannt. Kurz vor dem Tod seinens Vaters schrieb Friedrich and seine Schwester Wilhelmine: Ich bin entzückt, wie sehr der Tod dem alten Markgrafen zusetzt. Friedrich II, der später Friedrich der Große genannt werden sollte, mußte allerding seinem Vater für seine Sparsamkeit dankbar sein, denn nur so konnte der "Philosoph auf dem Thron" seine Reformvorhaben mit finanzieller Rückendeckung in die Tat umsetzen. Seine erste Reform nur vier Tage nach seiner Thronbesteigung kostete allerdings kein Geld, sondern nur Zivilcourage, und ist heute leider fast vergessen: Als erster Staatsmann der Welt verbot Friedrich II die Folter!

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Mit der finanziellen Hinterlassenschaft seines Vaters machte "Der Alte Fritz" aus dem Agrarland Preußen eine Industriemacht. Durch die Anektion Schlesiens und Westpreußens wurde das Landesterritorium erheblich vergrößert und durch die Trockenlegung des Oderbruchs wurde außerdem noch in seinen eigenen Worten eine ganze Provinz im Frieden erobert.

Sein Vater hinterließ ihm nicht nur ausreichend Geld, sondern auch Europas damals stärkste Armee - und der Feingeist und Philosoph machte von seiner militärischen Macht weit großzügiger Gebrauch als sein als Militarist verrufener Vater. Nach zwei Kriegen mit Österreich marschierte er 1756 "präventiv" in Sachsen ein und kam damit einem koordinierten Angriff Österreichs, Frankreichs und Russlands auf Preußen zuvor. Der darauf folgende Siebenjährige Krieg wird manchmal auch als der "Eigentliche Erste Weltkrieg" bezeichnet, da alle europäischen Mächte beteiligt waren und er außerdem durch die Kolonialmächte Frankreich und Großbritannien bis nach Amerika und Indien getragen wurde. Friedrichs strategisches Geschick (und Glück) in diesem Krieg brachten ihm den Beinamen "der Große" ein, und nach dem Friedensschluß konnte Preußen sich endgültig als fünfte europäische Großmacht (Neben Österreich, Frankreich, Russland und Großbritannien) sehen.

Vierzig Jahre später würde Napoleon an Friedrichs Sarg stehen und zu seinen Generalen sagen: "Meine Herren, dies hier war einer der größten Feldherren der Geschichte. Wäre er noch am Leben, würde ich heute nicht hier stehen!

Die Geschichtsschreibung ging gnädig mit dem Alten Fritzen um und würdigt ihn als Philosoph und Künstler. Unter seinem Einfluß erreichte das Zeitalter der Aufklärung Deutschland. In Potsdam wurden unter seiner Führung die berühmten Schlösser Sanssouci und Neues Palais gebaut und der Ausbau des Stadtschlosses abgeschlossen. Friedrich der Große beschäftigte eine große Zahl berühmter Architekten, aber sein persönlicher Einfluß auf die Bauvorhaben war so groß, daß diese Architekturperiode später Friderizianisches Rokoko heißen sollte.

Friedrich Wilhelm II von Preußen (Friedrich Wilhelm III von Brandenburg)
1786 - 1797


Der Alte Fritz starb kinderlos und Thronerbe wurde sein Neffe Friedrich Wilhelm II. Er regierte nur 11 Jahre lang und in dieser Zeit gelang es ihm nie, aus dem Schatten seines großen Vorgängers herauszutreten. Stattdessen war der Staat zu seinem Tode bankrott, das Militär in desolatem Zustand und das königliche Haus hatte viel von seinem Ansehen eingebüßt. Das Volk, das sich anfänglich viel vom neuen König erhofft hatte, nannte ihn am Ende nur noch "Den Dicken Lüderjahn."

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Friedrich Wilhelm III von Preußen (Friedrich Wilhelm IV von Brandenburg)
1797 - 1840


Friedrich Wilhelm III wurde 1770 in Potsdam geboren und bestieg den Thron 1797. Seine ersten Amtshandlungen waren eine Kürzung der Kosten der königlichen Hofhaltung und die Entlassung der Minister seines Vaters. Allerding hatte der neue König nicht viel Zeit, seine innenpolitischen Reformen fortzusetzen, denn erneut verdunkelten sich die Wolken über Europa.

Im Jahre 1799, zehn Jahre nach der Französische Revolution und zwei Jahre nach Friedrich Wilhelms Thronbesteigung wurde Napoleon Bonaparte Erster Konsul der Französischen Republik, fünf Jahre später krönte er sich selbst zum Kaiser, ließ seine Armeen über Europa herfallen und eroberte schnell große Teile des Kontinents.

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Im Dezember 1805 wurde der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Österreichs Kaiser Franz II, in Austerlitz von Napoleon vernichtend geschlagen. Am 6. August 1806 dankte der Kaiser ab und nach 844 Jahren löste sich damit das Heilige Römische Reiche Deutscher Nation endgültig in mehrere souveräne Staaten auf. Friedrich Wilhelm III war damit der letzte von 21 brandenburger Kurfüsten - und das erste Staatsoberhaupt des nun unabhängigen Königreiches Preußens.

Luise von Mecklenburg-Strelitz
1797 - 1810


Die schon im Alter von 34 Jahren gestorbene Gattin Friedrich Wilhelms III ist hier mit aufgeführt, da sie schon bald nach ihrem Tode zum Gegenstand beinahe kultischer Verehrung wurde, der teilweise bis heute anhält. Als erste Königin des nun unabhängigen Preußen und Mutter von zehn Kindern (von denen ein Sohn Kaiser von Deutschland und eine Tochter Zarin von Russland wurden) war sie damals mindestens genauso prominent wie 200 Jahre später die ebenfalls jung verstorbene Prinzessin Diana.

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Im Konflikt mit Napoleon versuchte der junge König Friedrich Wilhelm III zunächst, neutral zu bleiben, wurde aber von Luise dazu bewegt, ein Bündnis mit dem russischen Zaren Alexander I einzugehen. Allerdings mußte Preußens Armee schon ein Jahr später in Jena und Auerstedt eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Am 24. Oktober 1806 marschierte Napoleon in Potsdam ein.

Französische Okkupation
1806 - 1813


Napoleon verneigte sich vor dem Grab Friedrichs des Großen und ließ seine Grabstätte, die Garnisonkirche, unversehrt. Weiter ging sein Respekt für die preußische Hauptstadt allerdings nicht. Von Oktober 1806 bis Dezember 1808 diente die Stadt als Kavalleriedepot und die Zweckentfremdung ging so weit, daß die Heiligengeistkirche und die Französische Kirche als Pferdeställe mißbraucht wurden.

1807 hatte Preußen nicht nur die Hälfte seines Territoriums an Frankreich verloren, es wurde zu allem Überfluß auch noch zu einem Bündnis mit dem Eroberer gezwungen. Damit war Potsdam zwar offiziell wieder unter preußischer Verwaltung, blieb aber eine napoleonische Marionette.

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Viele Preußen wehrten sich gegen die Okkupation und es kam ständig zu Auflehnungen gegen die Besatzer. Machtvollstes Zeichen des Widerstandes war der von Husarenmajor Ferdinand von Schill geführte Aufstand im Jahre 1809.

1812, nach Napoleons Niederlage in Russland, erneuerte Preußen sein Bündnis mit Russland und viele Söhne und Töchter Potsdams beteiligten sich am Freiheitskampf gegen die französchen Besatzer. Die Liste reicht vom 1759 in Potsdam geborenen Ludwig Yorck bis zu einer jungen Frau namens Eleonore Prochaska, die später als "Potsdamer Jeanne d’Arc" verehrt wurde. Eleonore wurde 1785 in Potsdam geboren fiel 1813, als Mann verkeidet, als Soldat der Lützower Jäger.

Als Reaktion auf Preußens Allianz mit Russland marschierten französische Truppen im Januar 1813 erneut in Potsdam ein und versuchten, den König gefangenzunehmen. Dieser war aber rechtzeitig mit dem größten Teil seiner Armee nach Schlesien geflohen und organisierte von dort aus den Widerstand gegen Napoleon. Im März 1813 wurde die französische Okkupation endgültig durch Russische Kosaken beendet.
Nach Napoleons endgültiger Niederlage erhielt Preußen das im Krieg verlorene Territorium zurück. In den Jahren des Widerstandes hatte König Friedrich Wilhelm III seinem Land eine demokratische Verfassung versprochen. Nachdem seine Macht mit russischer Hilfe wiederhergestellt war, vergaß er seine Versprechen jedoch wieder. Die letzten Jahre seiner Regierung waren ziemlich reaktionär geprägt, aber die politischen Veränderungen waren nicht mehr aufzuhalten.

Friedrich Wilhelm IV von Preußen
1840 - 1861


Friedrich Wilhelm IV wurde auch "der Romantiker auf dem Thron" genannt. Er hatte allerdings keine Gelegenheit, seine nostalgischen Träume auszuleben, denn die Welt, in der er lebte, sollte sich für immer ändern. Seine Reaktion auf die revolutionären Ereignisse von 1848 hob den Begriff Opportunismus auf ein völlig neues Niveau. Als die Märzrevolution Preußen erreichte, versuchte er sie zunächst militärisch zu unterdrücken. Als das nicht gelang, stellte er sich selbst an die Spitze der Bewegung, propagierte die Deutsche Einheit, setzte eine liberale Regierung ein und versprach - wie schon sein Vater - eine preußische Verfassung. Sobald seine Position wieder einigermaßen gefestigt war, setzte er wieder auf militärische Gewalt und löste die verfassunggebende Versammlung bereits im Dezember wieder auf.

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1849 vergab er die Chance auf ein vereintes Deutschland, als er die ihm von der Frankfurter Nationalversammlung angetragene Kaiserkrone ablehnte. Ein Schlaganfall im Jahre 1857 lähmte ihn teilweise, weshalb er die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder Wilhelm übergab.

Wilhelm I
1861 - 1888


"Heute ist ein trauriger Tag, denn heute begraben wir Preußen," schrieb König Wilhelm I am 18. Januar 1871 in sein Tagebuch. An diesem Tag wurde er zum deutschen Kaiser gekrönt. Der erste Kaiser des "Zweiten Reiches" verstand sich selbst viel mehr als Preuße, denn als Deutscher. Wilhelm wurde 1797 in Berlin geboren und verdiente sich seine ersten Sporen als 18-jähriger Leutnant in der Schlacht von Waterloo, die Napoleons Ende besiegelte. Später bedachte ihn die Berliner Bevölkerung mit dem Namen "Der Kartäschenprinz" für seine Rolle bei der gewaltsamen Niederschlagung der Revolution von 1848.

Wilhelm war seit 1858 preußischer Prinzregent und bestieg den Thron als Wilhelm I im Jahre 1861. Seine Expansionspolitik führte 1864 und 1866 zu Kriegen mit Dänemark und Österreich. Dann, im Jahre 1870 führten diplomatischen Verwicklungen zum erneuten Krieg mit Frankreich.

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Angespornt durch schnelle preußische Kriegserfolge verbündeten sich andere deutsche Staaten mit Preußen und akzeptierten nach dem Sieg über Frankreich eine Einigung Deutschlands unter preußischer Oberhoheit, was letztendlich zur Krönung Wilhelms zum deutschen Kaiser führte.

Der Kaiser war auch weiterhin König von Preußen und trug zudem noch 51 weitere Titel. Interresanterweise konnten wir online keine deutschsprachige Biographie finden, die den vollen Titel seiner Majestät enthielt; hier ist unsere persönliche freie Übersetzung des diesbbezüglichen englischsprachigen Wikipedia- Artikels:

Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit Wilhelm der Erste, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser und König von Preußen, Markgraf von Brandenburg, Burggraf von Nürnberg, Graf von Hohenzollern, Herzog von Schlesien und des Landes Glatz, Großherzog des Niederrheins und Posens, Herzog von Sachsen, von Westfahlen und Engern, Herzog von Pommern und von Lüneburg, Herzog von Hollstein und von Schleswig, Herzog von Magdeburg, von Bremen, Geldern, Jülich und Berg, Herzog der Wenden und Kaschuben, Herzog von Krossen, Launburg und Mecklenburg, Landgraf von Hessen und Thüringen, Markgraf der Ober- und der Niederlausitz, Prinz von Oranien, Prinz von Rügen, von Ostfriesland, von Paderborn und von Pyrmont, Prinz von Halberstadt, von Münster, Minden, Osnabrück, Hildesheim, Verden, Kammin, Fulda, Nassau und Moess, gefürsteter Graf von Henneberg, Graf der Mark Ravensberg, Graf von Hohenstein, Tecklenburg und Lingen, Fürst von Mansfeld, Sigmaringen und Veringen, Gebieter von Frankfurt.

Otto Fürst von Bismarck
Preußischer Ministerpräsident 1862 – 1890; Deutscher Reichskanzler 1871 - 1890


Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen war kein Monarch und damit nie Landesherr, aber die preußische und deutsche Geschichte hätte ohne ihn mit Sicherheit einen anderen Verlauf genommen. Bei seiner Thronbesteigung als preußischer König umging Wilhelm I den direkten Kontakt mit Preußens liberalem Parlament, indem er einen nur dem König gegenüber verantwortlichen Ministerpräsident zwischen den Throhn und das Parlament schaltete.

Bismarck verstand sich zwar als Diener des Monarchen, aber oftmals war es nicht Wilhelm, sondern sein "Eiserner Kanzler", der die deutsche Politik bestimmte - und mehr als einmal setzte er dem Kaiser gegenüber seine Meinung mit einer Rücktrittsdrohung durch.

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Friedrich III
1888


Wilhelm I regierte bis in hohe Alter von 90 Jahren. Als sein Sohn Friedrich 56-jährig den Thron bestieg, war er bereits so schwer an Kehlkopfkrebs erkrankt, daß er nicht mehr sprechen konnte. Kaiser Friedrich III starb nur drei Monate nach der Thronbesteigung, weshalb er volkstümlich auch "99 Tage-Kaiser" genannt wird und das Jahr 1888 als das "Dreikaiserjahr" in die Geschichte einging.

Friedrich haßte den Krieg und wird von Freund und Feind gleichermaßen ob seiner Humanität gewürdigt. Es wird allgemein angenommen, daß Friedrich und seine Gemahlin, Prinzessin Victoria, Tochter der britischen Queen Victoria, Deutschland in einen liberalen Staat umgewandelt hätten, hätten sie nur die Chance dazu gehabt. Es ist daher nicht ausgeschlossen, daß der Menschheit zwei Weltkriege erspart geblieben wären, hätte Friedrich III entweder länger gelebt oder eher den Thron bestiegen. Die Wirklichkeit sah dann allerdings anders aus.

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Wilhelm II
1888 - 1918


Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde Wilhelm II im Alter von nur 29 Jahren deutscher Kaiser. In seinen Augen war die Friedensliebe seines Vaters eine Charakterschwäche und Wilhelm nahm sich vor, mit stärkerer Hand zu regieren. Eine seiner ersten Amtsmaßnahmen war die Entlassung von Reichskanzler Bismarck. doch dies war nur die erste eine Reihe von destablisierenden politischen Entscheidungen. Besonders seine provokative Flottenpolitik führte zu einer diplomatischen Annäherung Großbritannien und Frankreichs und damit zu einer polarisierung der europäischen Kräfte.

Letztendlich war Wilhelms Politik zwar nicht der direkte Auslöser des Ersten Weltkrieges, sie legte aber mit Bestimmtheit eine der Grundlagen. Mit den deutschen Verlusten im Krieg sank die Mach Wilhelms im In- und Ausland. Anfang November 1918 plante er noch, sich persönlich an die Spitze der Armee zu stellen und die aufkeimenden Meuterein an der Front zu unterdrücken; als aber die Novemberrevolution Berlin erreichte, blieb ihm nichts als ein glanzloser Abtritt und die Flucht nach Holland.

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Im November 1918 fegte die Revolution durch Deutschland. Am 6. November erreichte sie Berlin und beendete am 9. November 990 Jahre Monarchie in Deutschland und 20 Generationen Hohenzollernmacht in Brandenburg und Preussen. Der letzte Kaiser floh ins holländischen Doorn und verbrachte den Rest seines Lebens im Exil.

Gleich zwei mal wurde an diesem Tag die Republik ausgerufen: Sozialdemokrat Philipp Scheidemann proklamierte um 14 Uhr auf dem Westbalkon des Reichstages die Deutsche Republik. Zwei Stunden später rief Kommunist Karl Liebknecht vor dem Berliner Stadtschloß die Freie Sozialistische Republik Deutschland aus.
Scheidemann Liebknecht

Die Sozialistische Republik war kurzlebig und endete im Januar 1919 mit der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Die Deutsche Republik der Sozialdemokraten mündete im August 1919 in der Weimarer Republik.

Nach der Monarchie
1918 bis zur Gegenwart

Die mittleweile fast hundert Jahre nach dem Ende der Hohenzollernmonarchie brachten dem Land einen ersten Versuch der Demokratie, politisches Chaos, eine faschistische Diktatur, einen weiteren Weltkrieg, sowjetische Besatzung, einen gescheiterten Versuch von Sozialismus und letztendlich eine friedliche Revolution, die Potsdam und Brandenburg in alter Pracht auferstehen ließ.

Rechts geht es zum Teil 6 unserer Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten Serie,
der sich mit der Zeit von der Novemberrevolution bis zur Gegenwart befaßt.

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