Für eine englische Übersetzung bitte die kalifornische Flagge anklicken
Click the California flag for an English translation.

Heimatstädte - Potsdam

Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten
1918 - 2010



Diese Seite ist Teil unserer Potsdam-Seiten. Biegt links ab um zurück zur Potsdam-Startseite zu gelangen.

Geschichte wird nicht von Personen geschrieben, sondern von Völkern. Aber oft wird die Geschichte der Völker unter ihren Oberhäuptern aufgelistet. Hier ist eine Lister all derer, denen die Geschichte Potsdams gedankt - oder vorgeworfen - werden kann.

Wir versuchen nicht, mit Wikipedias ausführlicher Liste der Herrscher von Brandenburg zu konkurrieren. Allerdings ist es uns gelungen, die eine oder andere Lücke in der Liste zu füllen.

Die biographischen Angaben beschränken sich in der Regel auf die Momente die mit Potsdam und/oder der Mark Brandenburg zu tun haben; die Jahreszahlen unter den jeweiligen Namen sind nicht die Lebensdaten, sondern die Herrscherjahre in Brandenburg.

Dies ist Teil 6 unserer Markgrafen, Könige und Ministerpräsidenten Serie. Sie reicht von 1918 bis zur Gegenwart.

Links geht es zurück zum vorherigen Teil. Wenn Ihr an anderen Jahreszahlen interessiert seid, klickt das Wende-Zeichen und kehrt zurück zur Hauptseite.


Heinrich Ströbel & Paul Hirsch
1918 - 1920


Preußische Republik klingt etwa so unglaubhaft wie "Aufschwung Ost," aber nach dem Ende der Monarchie wurden die Königreiche innerhalb des Deutschen Reiches zu Freistaaten - einem deutschen Wort für Republik. Die ersten beiden Co-Ministerpräsidenten der preußischen Revolutionsregierung waren Heinrich Ströbel (links) von der USPD und Paul Hirsch (rechts) von der SPD.

Wikipedia Biographie

Wikipedia Biographie
Ströbel und alle anderen USPD-Minister legten ihre Ämter im Januar 1919 nieder, nachdem es während des Spartakusaufstandes zu blutigen Zusammenstößen zwischen den Aufständischen und der preußischen Polizei gekommen war. Hirsch blieb bis 1920 alleiniger Ministerpräsident.

Otto Braun
1920 - 1932


Die erste deutsche Republik wurde nach dem Sitz ihrer Verfassunggebenden Versammlung die Weimarer Republik genannt. In den 14 Jahren ihres Bestehens hatte die Republik 17 verschiedene Ministerpräsidenten - ein Zeichen der politischen Instabilität dieser Jahre. Während dieser Unruhen war die Republik Preußen ein Hort von Stabilität und Demokratie und wurde beinahe die gesamte Zeit über vom selben Minsterpräsidenten regiert.

Sozialdemokrat Otto Braun wurde 1920 Ministerpräsident und versah dieses Amt bis 1932, mit nur zwei kurzzeitigen Unterbrechungen durch Adam Stegerwald (Zentrumspartei, 1921) und Wilhelm Marx (Zentrumspartei, 1925). Unter Brauns Verwaltung wurde Preußen "eine Festung der Demokratie" genannt. Braun brachte mehrere demokratische Reformen in Gang, darunter eine Schulreform und den ersten Versuch einer Bodenreform.

Otto Braun wurde durch den "Preußenschlag" aus dem Amt vertrieben und verbrachte den Rest seines Lebens im Exil in der Schweiz.

Wikipedia Biographie

Adam Stegerwald
Apr. - Nov. 1921
Wilhelm Marx
Feb. - Apr. 1925
Franz von Papen
1932 - 1933

Preußenschlag und Naziherrschaft
1932 - 1945


Ernst Thälmann hatte es kommen sehen: "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler; wer Hitler wählt, wählt den Krieg." Paul von Hindenburg war seit 1925 Reichspräsident und stand 1932 zur Wiederwahl. Viele hielten ihm für den einzigen, der noch über Hitler triumphieren könnte. Hindenburg gewann die Stichwahl, allerding nur um 1932 vorübergehend das Parlament aufzulösen und 1933 Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Eine von Hindenburgs ersten Amtsmaßnahmen nach der Wahl war der sogenannte Preußenschlag vom 20. Juli 1932 - eine Notverordnung, mit der die demokratisch gewälte Landesregierung Preußens entmachtet und durch einen Reichskommissar ersetzt wurde. Damit wurde Deutschlands stärkste demokratische Macht (und die dazugehörige Polizeistreitmacht) durch einen Federstrich abgeschafft. Bis zur endgültigen Machtübernahme durch die Nazis wurde Preußen durch den deutschen Kanzler Franz von Papen direkt verwaltet.

Nach der faschistischen Machtergreifung verloren die deutschen Freistaaten ihre politische Eigenständigleit und wurden zu bloßen Verwaltungseinheiten. Am 11. April wurde Hermann Göring zum Ministerpräsidenten ernannt, aber dieses Amt war mehr oder weniger nur eine Formalität.

Aus der Mark Brandenburg wurde unter den Nationalsozialisten der Gau Brandenburg. Gauleiter war von 1933 bis 1936 Wilhelm Kube und danach bis zum Kriegsende Emil Stürtz. Kube wurde 1943 in Minsk von Partisanen getötet und Stürtz starb wahrscheinlich 1945 in sowjetischer Gefangenschaft.

Am 27. April 1945 nahm die Rote Armee Potsdam ein und beendete die Nacht des Nationalsozialismus.


Wilhelm Kube

Emil Stürtz

Sowjetische Militäradministration
1945 - 1949


Nach der deutschen Kapitulation wurde der preußische Staat von den Alliierten aufgelöst. Der östliche Teil, einschließlich der einst zu Brandenburg gehörenden Neumark war nun polnisches Staatsgebiet. Der Rest Brandenburgs wurde zunächst eines von fünf Bundesländern in der Sowjetischen Besatzungszone.

Der letzte NSDAP-Bürgermeister hatte sich bereits während des Einmarsches der Roten Armee gemeinsam mit dem Polizeipräsidenten in Richtung Westen abegesetzt und die Stadt in den Händen eines Provisorische Stadtrates unter der Leitung von Obermagistratsrat Dr. Friedrich Bestehorn belassen. Dieser wurde am 1. Mai 1945 unter die Kontrolle des ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Potsdam, Andrej S. Werin gestellt, der Dr. Bestehorn einen Tag später im Amt bestätigte.


Семён Ильич Богданов


Allerding wurde Dr. Bestehorn nur zwölf Tage später vom sowjetischen NKWD verhaftet und durch Heinz Zahn ersetzt, der im Juli dem KPD-Mitglied Walter Paul weichen mußte. (Über diese drei ersten DeutschenNachkriegs-Bürgermeister konnten wir leider absolut nichts finden).

Trotz aller Zwistigkeiten leisteten sowohl die deutsche als auch die sowjetische Administration Schwerstarbeit. Trümmer mußten beseitigt werden, die Ernährung der Bevölkerung mußte gesichert werden und es galt, den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Es fehlte an Schulen, an einem funktionierenden Gesundheitswesen und an Wohnungen für 40.000 Menschen - Flüchtlinge und Bürger, die durch die englischen Bombenangriffe und sowjetisches Artilleriefeuer obdachlos geworden waren.

Wir konnten nicht viel online-Material über Potsdams erste Nachkriegsjahre finden, darum haben wir diesen Abschnitt mit einem Foto des sowjetischen Marschalls Semjon Bogdanow illustriert, der von 1945 bis 1947 Kommandeur der sowjetischen Militäradministration im Land Brandenburg war. Ihm folgte von 1947 bis 1949 Generalmajor Wasili M. Sharow über den wir abslout kein Material finden konnten.

Mit der Gründung der DDR im Oktober 1949 wurde die Amtsgewalt offiziell zurück in deutsche Hände gegeben, aber die Sowjetunion kontrollierte das Geschehen noch für viele weitere Jahre.

Karl Steinhoff
1945 - 1949

Rudolf Jahn
1949 - 1952


Bis 1952 blieben die alten Länderstrukturen in der DDR erhalten und Brandenburg war eins von fünf Ländern in der DDR. Unter Leitung der SED wurde das Land von einem Ministerpräsidenten verwaltet. Dies war von 1945 bis 1949 Karl Steinhoff (links) und danach bis 1952 Rudolf Jahn (rechts).

Wikipedia Biographie

Wikipedia Biographie

Bezirk Potsdam
1952 - 1990


1952 wurde die traditionelle Verwaltungsstruktur aufgelöst. Die DDR wurde in 14 Bezirke aufgeteilt, einer davon war der Bezirk Potsdam. Offiziell wurden der Bezirk von einem Rat des Bezirkes regiert, aber die eigentliche Kontrolle lag in den Händen des Ersten Sekretärs der Bezirksleitung der SED.



Kurt Seibt



Günther Jahn


Heinz Vietze
Erste Bezirkssekretäre waren: Kurt Seibt (1952-1955), Eduard Götzl (1955–1957), Werner Wittig (1964–1976), Günther Jahn (1976–1989) und Heinz Vietze (1989–1990). Tut uns leid, aber wir haben nur drei Fotos gefunden.

Manfred Stolpe
1990 - 2002


Konsistorialpräsident Manfred Stolpe war in der DDR Leiter der Geschäftsstelle der Evangelischen Kirchenleitungen und als solcher eine der wenigen offiziell geduldeten oppositionellen Stimmen. Nach dem Fall der Mauer wurde er Mitglied der SPD.

Nachdem die alte Länderstruktur wieder hergestellt und die sechs ostdeutschen Länder der Bundesrepublik begetreten worden, wurde Manfred Stolpe zum ersten demokratisch gewählten Ministerpräsidenten Brandenburgs, seit Otto Braun 1932 aus dem Amt geputscht wurde.

Wikipedia Biographie


Matthias Platzeck
2002 -


1988, als zum Widerstand in der DDR noch Mut gehörte, gründete Umweltaktivist Matthias Platzeck die Umweltgruppe ARGUS und verhinderte mit Erfolg den Abriß großer Teile von Potsdams historischer Altstadt. 1989 wurde ARGUS Teil der Grünen Liga, einer noch heute im Osten Deutschlands aktiven Umweltinitiative.

1990 wurde Matthias Platzeck brandenburgischer Umweltminister im Kabinet Manfred Stolpes. Von diesem Amt trat er 1998 zurück, da er zu diesem Zeitpunkt zum Potsdamer Oberbürgermeister gewählt wurde.

Wikipedia Biographie

Im Jahre 2002 trat Manfred Stolpe als Ministerpräsident zurück und übernahm kurz darauf ein Amt in der Bundesregierung. Matthias Platzeck wurde daraufhin zum Brandenburger Ministerpräsidenten gewählt, und wenn wir uns nicht verzählt haben ist er damit der 53. Landesherr Brandenburgs seit Albrecht dem Bären.
Danke, daß Ihr uns auf dieser Reise durch über 1000 Jahre Geschichte begleitet habt!
Mit einem Klick auf das Wende-Zeichen gelangt Ihr zur Startseite der "Oberhäupter" zurück.


Zurück zur
Potsdam-Seite

Zurück zu den Heimatstädten

Zurück zur
Deutschland-Seite

Zurück zur Deutschen Hauptseite

Zurück zur Startseite