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Heimatstädte - Potsdam

Stadttore und Stadtmauer



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Wie alle anderen Städte, die etwas auf sich hielten, hatte auch Potsdam eine stattliche Stadtmauer. Lage und Gestalt der Mauern änderten sich mit dem Wachstum der Stadt, aber alle Stadtmauern hatten eines gemeinsam - sie sollten Eindringlinge fernhalten.

Doch dann kam die letzte Stadtmauer - und die hatte einen anderen Grund. In einer schon ironischen Ähnlichkeit mit einer anderen Mauer, die 1961 hier errichtet werden sollte, hatte die Accise- und Desertations-Mauer des Soldatenkönigs die Aufgabe, die zum Dienst gepreßten Soldaten an der Flucht zu hindern und den Schmuggel zu unterbinden. Diese Befestigung wurde zunächst 1718 als Palisadenzaun errichtet und dann um 1733 im Zuge der Zweiten Stadterweiterung zu einer Mauer ausgebaut, die fünf Tore miteinander verband. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Mauer bis auf wenige Reste abgetragen und von den Toren haben nur drei den Wandel der Zeiten unbeschadet überstanden.


Potsdamer Stadtmauer
(Das Bild haben wir von PotsdamWiki geborgt).

Am Luisenplatz ist noch ein kleiner Teil der Stadtmauer erhalten. Das Gebäude in der Mitte ist der "Stadtwächter" - einst ein Zollhaus und heute eine Gaststätte.

XXXXXXXXXXXXXXXX Brandenburger Tor

Bitte nicht mit dem gleichnamigen Tor in Berlin verwechseln! Dieses Tor ist 18 Jahre älter als sein berühmter Namensvetter und beide Tore wurden aus dem gleichen Grund so genannt: von hier wie von dort führt die Straße in die Nachbarstadt Brandenburg.

Ursprünglich stand an dieser Stelle seit 1733 ein hölzernes Tor, aber nach seinem Sieg im Siebenjährigen Krieg fühlte der sonst relativ bescheidene König Friedrich der Große, daß er eine Denkmal verdient hätte und ließ das alte Tor durch einen Triumphbogen ersetzen. Vorbild war der Triumphbogen des Kaisers Konstantin im antiken Rom, aber das Tor ist nicht einfach nur eine bloße Kopie. Schon deshalb nicht, weil gleich zwei der berühmtesten Potsdamer Architekten daran arbeiteten. Die Stadtseite wurde von Karl von Gontard entworfen, während sein Meisterschüler Georg Christian Unger die ins Land zeigende Seite entwarf.

Heute ist das Tor Teil des Luisenplatzes, benannt nach der in Potsdam noch immer verehrten Königin Luise, die 1793, im Alter von 17 Jahren durch dieses Tor in Potsdam eintraf, um König Friedrich Wilhelm III zu ehelichen.


Der Springbrunnen in der Mitte des Platzes wurde im Original 1854 von Joseph Lenne gebaut. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts abgerissen und im Jahre 2001 wiederhergestellt.
Land-Seite des Brandenburger Tores Stadt-Seite des Brandenburger Tores

XXX Nauener Tor

Das Nauener Tor war seit 1720 Teil der Potsdamer Stadtbefestigung. Das erste Nauener Tor wurde etwa 400 Meter entfernt errichtet.

Das heutige Tor wurde 1755 von Johann Gottfried Büring nach einer Skizze Friedrichs des Große erbaut. Als Beispiel diente dem König das schottische Schloß Inveraray. Das macht das Nauener Tor zu einem der ersten neogotischen Gebäude auf dem europäischen Festland.

Stadt-Seite des Nauener Tores Gleich hinter den Nauener Tor
befindet sich Potsdams Rathaus.
Land-Seite des Nauener Tores
Das Bild haben wir uns von Wikipedia geborgt.

XXXXXXXXXXXXXXXXXX Jägertor

Diese 1733 gebaute Tor ist das älteste der noch erhaltenen Tore der Stadt. Es erhielt seinen Namen nach dem Jagdrevier des Soldatenkönigs, das sich damals direkt hinter dem Tor befand. Wie es scheint ist der Name des Baumeisters nicht überliefert worden. Eine Zeitung nennt Ludwig Persius als Architekten, hat aber offensichtlich das Tor mit dem Jägertor im Park Glienicke verwechselt.

Das Foto links haben wir uns bei Wikipedia geborgt. Die drei Fotos unten stammen von unserem 2010 Besuch. Sie zeigen das Jägertor und das gleichnamige Hotel.


Von den anderen beiden Toren existieren nur noch ein paar Reste.

Neustädter Tor

Das Neustädter Tor wurde 1753 unter der Aufsicht von Georg von Knobelsdorff errichtet. Sein Hauptbestandteil waren zwei ägyptisch aussehende Obelisken.
Die Ornamente auf den Obelisken sollten Hieroglyphen darstellen. Da die originalen ägyptischen Schrift-zeichen erst um 1820 entziffert wurden, handelt es sich hier allerding um reine Phantasieobjekte.

Das Tor wurde im Zweiten Weltkrieg schwer in Mittleidenschaft gezogen und nur einer der Obelisken blieb erhalten.

Als 1969 die Breite Straße bis hin zur Zeppelinstraße verlängert wurde, wurden die Reste des Tores abgetragen. Der verbliebene Obelisk wurde restauriert und 1981 in der Nähe des Originalstandortes wieder errichtet.

XXXXXXXXXXXXXXXXBerliner Tor

Ursprünglich befand sich Berliner Tor an der Einmündung zur Charlottenstraße. Hier wurde 1733 ein Tor errichtet. Während der Zweiten Stadterweiterung wurde aber die Stadtmauer nach außen verschoben und 1753 wurde unter der Leitung von Johann Bouman ein neues Tor errichtet. Friedrich der Große wünschte sich im Osten der Stadt einen Triumphbogen ähnlich dem Brandenburger Tor im Westen.

Das Tor wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1952 im Zuge einer Straßenverbreiterung fast vollständig abgetragen. Nur der rechte Flügel (links im Bild in einem PotsdamWiki Foto zu sehen) blieb erhalten.

Originalbilder

PotsdamWiki hat sehr gute Artikel über alle ehemaligen und noch erhaltenen Tore der Stadt. Jeder Artikel zeigt mindestens ein Bild des jeweiligen Tores im Originalzustand. Klickt die untenstehenden Bilder um zu den Artikeln und den Bildern zu gelangen.
Brandenburger Tor, 1880 Nauener Tor, 1850 Jägertor, 1735 Berliner Tor, 1895 Neustädter Tor, 1940

Neben den Toren in der Stadtmauer gab es auch noch das mittlerweile in Vergessenheit geratene Teltower Tor, das nur aus zwei Torhäusern an der Langen Brücke bestand und mit der Sprengung der Brücke durch die Wehrmacht am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde.
Teltower Tor, 1840 Auch der Stadtkanal wurde durch zwei Zolltore begrenzt.

Im Osten befand sich das 1945 bei einem britischen Bombenangriff zerstörte Kellertor, und im Westen das Kieztor, von dem nach der Trockenlegung des Kanals nicht einmal ein Bild übrigblieb.
Kellertor, 1910


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