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Heimatstädte - Potsdam

Wegestern & Jagdschloß


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Karte des Großen Sterns, 1780

Satellitenaufnahme, 2009
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXDer Große Stern

König Friedrich Wilhelm I war ein großer Anhänger der Parforcejagd, einer Hetzjagd zu Pferde, bei der das gejagte Wild bis zur Erschöpfung getrieben wird. Dazu war neben schnellen Hunden und Pferden ein übersichtliches Gelände erforderlich.

Zwischen 1725 und 1729 ließ der König daher in diesem Wald sechszehn "Gestelle" genannte Schneisen anlegen, die sich sternförmig am "Großen Stern" trafen. Von den jeweiligen Abschnitten des damals circa einhundert Quadratkilometer großen Reviers fanden die Jäger über die gradlinig verlaufenden Schneisen zu ihrem Sammelpunkt am Zentrum des Sterns zurück.

Heute ist die Parforceheide ein beliebtes Wandergebiet und acht der ursprünglichen Schneisen sind auch heute noch vorhanden und führen nach wie vor zum Wegestern.

Bei unserem Besuch im Jahre 2007 war das ganze leider eine riesige Baustelle, aber bei unserm Besuch 2010 konnten wir uns von der gelungenen Restauration überzeugen.

Der Große Stern gab seinen Namen dem nahegelegenen Wohngebiet Am Stern, in dem Volkers Familie lebt.

Oben seht Ihr drei der acht Wege. Die große Scheibe in der Mitte zeigt die urprüngliche Richtung aller 16 Gestelle.

Im Bild rechts ist ein sogenannter Höhenpunkt. Hier hat die Wissenschaft von der preußischen Gründlichkeit profitiert: Als man für seismische Messungen eine schnurgerade, lotrechte Strecke brauchte, kamen die Gestelle gerade recht.

Unten seht Ihr ein 360⁰ Panoramabild.


XXXXXXXXXXXXXXXXXXDas Jagdschloß

Wo man auch hintritt in Potsdam, überall steht ein Hohenzollern-Schloß. Dieses hier ist das einzige Gebäude, das Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I für sich bauen ließ, und verglichen mit den anderen Prunkbauten fällt es wirklich bescheiden aus.

Der in allem, was nicht das Militär betraf, geizige Soldatenkönig gönnte sich nur wenige Hobbies. Eines davon war die Jagd, und zu diesem Zwecke ließ er am Großen Stern - dem Ausgangspunkt seiner Parforcejagden - ein Haus errichten, das er einfach nur das Stern-Haus nannte. Später dann hat sich der etwas hochtrabende Namen "Jagdschloß" eingebürgert.

Über den Baumeister liegen wiedersprüchliche Informationen vor. Aller Wahrscheinlichkeit nach war es er holländische Grenadier und Zimmermeister Cornelius van den Bosch, der diese Kleinod zwischen 1730 und 1732 errichtete. Andere Quellen schreiben den Bau dem Erbauer des Holländischen Viertels, Johann Boumann zu. Für diese Deutung spricht, daß das Jagdschloß wahrscheinlich der Prototyp für die Häuser des Holländerviertels war, deren Bau direkt nach der Fertigstellung des "Schlosses" begann.

Mehr Informationen gibt es bei Potsdam-Wiki, bei Wikipedia und bei Preussen.de, der offiziellen Website der Familie von Hohenzollern.

Neben dem Jagdschloß befindet sich das 1733 erbaute Kastellanhaus. Der Kastellan erhielt bereits 1750 das Schankrechte. Leider wurde diese einst älteste Gaststätte Potsdams 1992 geschlossen.
Das Schloß verfiel schon bald nach seinem Bau in einen Dornröschenschlaf, denn der Nachfolger des Soldatenkönigs, Friedrich der Große betrachtete die Jagd als "...ein Vergnügen, das zwar den Leib stählt, aber den Geist bricht und ungepflegt lässt."

Wie so oft, stimmen wir dem Alten Fritzen auch hier aus vollem Herzen zu.

Obwohl (oder gerade weil) sich lange niemand um das Schlößchen kümmerte ist die Innenausstattung noch nahezu vollständig im Original erhalten. Wie das Äußeren, wurde auch das Inneren der bürgerlichen Wohnkultur Hollands nach-empfunden, die der König während seiner Hollandbesuche kennen- und schätzengelernt hatte.

Um die Schätze im Inneren zu schützen, ist das Schloß fast das ganze Jahr über verrammelt und so gut wie luftdicht verschlossen. Nur zu einigen besonderen Anlässen öffnen sich die Tore.
Zu unserem Glück fand die alljähliche Große Parforcejagt während unseres Besuches statt und wir liessen uns die Chance nicht entgehen.
Die Hälfte des Hauses wird vom Jagdsaal eingenommen. In diesem befinden sich fünf in die Holztäfelung des Saales eingelassene Gemälde mit Jagdszenen. An den Fenster-pfeilern hängen fünf Geweihe, die auf geschnitzte und vergoldete Hirschköpfe montiert sind.

Des weiteren gibt es noch eine in holländischem Stil gefließte Küche (unten links), ein Adjutantenzimmer und ein Schlafzimmer mit einem in die Holzwand eingebauten Bett (unten rechts).
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