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Brandenburg

Urlaub 2010

26. September, Brandenburg

Potsdam, Hiroshima-Platz & Griebnitzsee

Babelsberg

Am Ufer des Griebnitzsees in Neubabelsberg stehen einige der prokvollsten Villen Potsdams. 1945, während der Potsdamer Konferenz residierte US-Präsident Harry S. Truman in einer von ihnen. Es wird als sicher angenommen, daß die Autorisierung für den Atombomben-abwurf auf Hiroshima hier in Potsdam erfogte. Aus diesem Grunde haben die Potsdamer den Platz vor der Villa HiroshimaPlatz genannt. Im Juli 2010 wurde ein Denkmal eingeweiht, das zwei originale, einstmals verstrahlte Steine aus Hiroshima und Nagasaki enthält.
Das Haus, in dem der US-Präsident im Sommer 1945 wohnte, heißt heute offoziell "Truman-Haus."

Wir sind nicht sicher, was der große Granitblock ausdrücken soll, aber die beiden kleineren Steine stammen aus Hiroshima (links) und Nagasaki (rechts). Die Inschrift auf dem Denkmal endet in deutsch, englisch und japanisch mit den Worten "In der Hoffnung auf eine atomwaffenfreie Welt."
Wie in den Parks von Hiroshima und Nagasaki lassen Besucher auch hier oft gefaltete Papierkraniche im Gedenken an die Opfer zurück.

Vom Hiroshima-Platz aus begaben wir uns ans Seeufer um einige der Prunkvillen in Augenschein zu nehmen.

Wir kamen nicht weit. Die um ihre Privatspäre besorgten Villenbewohner hatten nämlich den öffentlichen Zugang zum Seeufer verbarikadiert. Wie man sieht, gibt es immer noch Mauern in Deutschland, die weg müssen. - Wir setzten unsere Wanderung dann auf der Straße fort.

Hier, in einer der malerischsten Wohngegenden Potsdams, wurden wir wieder an Deutschlands dunkle Vergangenheit erinnert. In den 30er Jahren gehörten viele der Villen jüdischen Schauspielern, die unter den Nazis zunächst enteignet, dann ins Ghetto und dann ins Todeslager geschickt wurden. Die Häuser wurden oft deutschen Schauspielern übereignet. Einer von ihnen erzählte später, daß die Enteignungen so schnell gingen, daß der vom vorherigen Besitzer in der Küche zurückgelassene Kaffee noch warm war, als er "seine" neue Villa bezog.

1993 begann der Münchner Künstler Gunter Demnig das Stolperstein-Projekt. In einer mittlerweile europaweiten Aktion werden kleine, pflaststeinegroße Gedenktafeln überall dort in den Bürgersteig eingelassen, wo einst Opfer der faschistischen Vernichtungspolitik wohnten. Mittlerweile gibt es in über 500 europäischen Städten mehr als 25.000 Stolpersteine. Drei davon befinden sich vor diesem Haus (unten links).


Deportierte Juden im Ghetto Theresienstadt (oben).

XXXXXStolpersteine für Emil und Pauline Kauf und deren Tochter
XXX XXXClara (rechts). Die Famile starb 1943 in Theresienstadt.

Ebenfalls am Hiroshima-Platz befindet sich das "Mehrgenerationenhaus," ein Projekt, dem Steffen viel Zeit widmet. Das Projekthaus Potsdam ist ein selbstorganisiertes Projektzentrum, in dem modellhaft versucht wird, die Lebensbereiche Arbeit, Bildung, Kultur, Wohnen und gesellschaftliches Engagement miteinander zu verbinden.

Steffen zeigte uns einige der Projekte und war besonder stolz auf die, die mit Kunst und Kindern zu tun hatten (unten).
Auf dem Weg zurück wechselten wir noch ein letztes mal das Thema und besichtigten ein weiteres Schloß.
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