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Seereisen

1975 - 1986

Afrikanische Leerjahre


In den ersten zehn Jahren absolvierte ich 15 Reisen auf 12 verschiedenen Schiffen.
Neun Reisen führten zu Häfen in 17 verschiedenen afrikanischen und Mittelmeerländern.
Außerdem kriegte ich einen kleinen Teil West- und Nordeuropas zu sehen und erfuhr einen Hauch von Karibik.

Tut mir leid, ich habs noch nicht geschafft, alle meine 2.000 Fotos einzuscannen. Daher habe ich mir fürs erste ein paar virtuelle Ansichtskarten aus dem Internet ausgeborgt. Viele davon sehen meinen eigenen Fotos sehr ähnlich.



Reise 1
&
Reise 2

FS "Saßnitz"
&
SSS "W. Pieck"

Januar 1975 &
Mai 1975

Die ersten beiden Reisen Anfang 1975 waren reine Ausbildungsfahrten in der Ostsee, die erste auf einer Reichbahn-Fähre, die zweite auf dem Segelschulschiff der GST.


Fährschiff
"Sassnitz"


Schonerbrigg
"Wilhelm Pieck"


Saßnitz
DDR




Greifswald
DDR




Rostock
DDR




Reise 3

MS "J.G. Fichte"

Sep 1975 - Jan 1976



MS "J.G. Fichte"

Dies war die erste "richtige" Seereise. Das erste mal im Ausland, das erste mal über den Atlantik und das erste Weihnachten auf See. Das Schiff war ein zum Ausbildungsschiff umgebauter ehemaliger französischer Truppentransporter. Der erste Hafen war Gävle in Schweden. Nachdem wir dann den Atlantischen Ozean überquert hatten, besuchten wir zunächst Port of Spain in Trinidad und Tampico in Mexiko, ehe es nach Kuba weiterging. Dort hielten wir in Santiago de Cuba, in Havana und in Casilda, dem Hafen der ältesten Stadt Kubas, Trinidad. Auf der Heimreise gab es dann noch einen kurzen Halt in Kingston, Jamaica, um Treibstoff zu bunkern.


Rostock
DDR




Gävle
Schweden




Port of Spain
Trinidad & Tobago




Tampico
Mexiko




Santiago de Cuba
Kuba




Havana
Kuba




Casilda
Kuba




Kingston
Jamaica




XXXXXXXXXXReise 4

XXXXXXXXXX XXXMS "Zwickau"

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXAugust 1976

Die letzte Reise als Lehrling: auf einem Massengutfrachter von Rostock zum nördlichsten Hafen der Ostsee - Luleå im schwedischen Teil von Lapland. Dank der günstigen Jahreszeit war dies meine erste Gelegenheit, die Mitternachtssonne zu sehen! Dann ging es weiter mit einer Ladung Eisenerz nach Gdańsk. Da alle Lehrlinge im September wieder in die Schule mußten, fuhren wir von dort aus mit dem Zug nach Hause.



MS "Zwickau"


Rostock
DDR




Luleå
Schweden




Mitternachtssonne
Lapland




Gdańsk
Polen




XXXXXXXXReise 5

XXXXXXXXXXXXMT "Zeitz"

XXXXXXXXXXXXXXXSeptember 1977


Die erste Reise als Vollmatrose. Außerdem auch mein erster Flug, da das Schiff auf den Kanarischen Inseln auf uns wartete. Die Ablöser-besatung fuhr mit dem Zug nach Prag und flog von dort über Zürich und Madrid nach Santa Cruz de Tenerife. Für mich war es eine kurze Reise, da ich bereits vier Tage später in Las Palmas einen Unfall hatte. die Zeit während unseres Aufenthaltes in Bilbao in Spaniens autonomer Basken-Region verbrachte ich im Krankenhaus in Santurce. Eine Woche später trat ich vom dänischen Skærbæk aus mit dem Zug die Heimreise an. Damals gab es noch keine Beltbrücke und meine Zugfahrt schloß daher zwei Eisenbahnfähren ein.



MT "Zeitz"


Prag
Tschechien




Flughafen Zürich
Schweiz




Flughafen Madrid
Spanien




Santa Cruz de Tenerife
Kanarische Inseln




Las Palmas
Kanarische Inseln




Krankenhaus Santurce
Baskenland




Skærbæk
Dänemark




Fähre am Großen Belt
Dänemark




Fähre nach Warnemünde
DDR




XXXXXXXXXXReise 6

XXXXXXXXXXXXXXMS "Leuna I"

XXXXXXXXXXXXXXXXNovember 1977 - Juni 1978


Meine zweite Reise auf einem Tanker. Eigentlich sollte das eine kurze Reise sein, denn die "Leuna" war in der Ostsee und Nordsee im Einsatz. Im November fuhren wir von Rostock ins littauische Klaipeda und zurück nach Wismar. Dann ging es nach Porvoo in Finnland und von dort nach Kopenhagen und Århus in Dänemark. Im Dezember verließen wir die Ostsee und fuhren durch den Nord-Ostsee-Kanal in die Nordsee. Wir verbrachten Weihnachten in Cardiff/Wales und den Jahreswechsel in Rotterdam/Niederlande. Es folgten zwei Reisen von Rotterdam zur Themse ins englische Canvey und zurück. Im Februar bunkerten wir Treibstoff und Proviant im holländischen Vlissingen und dann wurden wir nach Westafrika beordert.

Nach kurzen Zwischenstopps in Las Palmas und Dakar/Senegal erreichten wir Okrika, einen kleinen Raffinerie-Hafen im nigerianischen Niger-Delta. Sieben mal fuhren wir zwischen Okrika und der nigerianischen Hauptstadt Lagos hin und her, bis endlich auf dem Luftweg eine Ablösung eintraf. Im Juni flogen wir über Algier nach Berlin-Schönefeld und die Reise, die eigentlich nur ein paar Wochen dauern sollte, war nach 221 Tagen zu Ende. Dies sollte für die nächsten 15 Jahre meine längste Reise bleiben.


MT "Leuna I"


Rostock
DDR




Klaipeda
Littauen




Wismar
DDR




Porvoo
Finnland




Kopenhagen
Dänemark




Århus
Dänemark




Nord-Ostsee-Kanal
BRD




Cardiff
Wales




Rotterdam
Niderlande




Canvey Island
England




Vlissingen
Niderlande




Las Palmas
Kanarische Inseln




Dakar
Senegal




Okrika
Nigeria




Lagos
Nigeria




Sahara
Vom Flugzug aus gesehen



Flughafen Algier
Algerien




Flughafen Schönefeld
DDR




XXXXXXXXXReise 7

XXXXXXXXXXXXMS "Riesa"

XXXXXXXXXXXXXXXXAug-Sep 1978


Zum ersten mal über den Polarkreis - ins russische Murmansk, damals noch in der Sowjetunion gelegen. Wir absolvierten zwei Reisen mit einer Schiffsladung Phosphat von Murmansk um das Nordkap nach Rostock.

Zwischen den beiden Reisen verbrachten wir eine Woche in der Werft in Göteborg/Schweden.

Das war das erste mal seit 2½ Jahren, daß ich ein Schiff zurück in den Heimathafen brachte und nicht mit Zug oder Flugzeug nach Hause kam. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig zur Einberufung und verbrachte die nächsten 18 Monate bei der Fahne.



MS "Riesa"


Rostock
DDR




Nordkap


Murmansk
Russland




Göteborg
Schweden




Reise 8

MT "Leuna I"

Juni 1980 - Januar 1981



MT "Leuna I"
Nach 541 Tagen "Ehrendienst" flog ich nach Algerien - zurück auf mein Lieblingsschiff. Ich hatte die "Leuna" 1978 in Nigeria verlassen. In der Zwischenzeit hatte die Besatzung natürlich mehrfach gewechselt, aber das Schiff selbst hatte den Heiamthafen seit unserer Abreise im Dezember 1977 noch nicht wiedergesehen. Die "Leuna" war inzwischen im Mittelmeer in Charter, aber die Vertragszeit war so gut wie rum.

Wir absolvierten noch zwei Reisen von Melilli auf Sizilien nach Algier und Arzew in Algerien, dann eine Reise nach Lissabon und dann zwei Reisen zwischen einem kleinem portugiesischen Hafen - Sines - und zwei noch kleineren französischen Häfen - Sète und Port-La-Nouvelle. Auf der Reise von Algerien nach Portugal passierte ich das erste mal die Straße von Gibraltar.

Nach der zweiten Frankreich-Reise wurde das Schiff nach Hause beordert, wo wir im Oktober 1980 eintrafen. Wir verbrachten dann noch drei Monate im Rostocker Hafen und im Januar 1981 wurde mein Lieblingsschiff an einen griechischen Reeder verkauft.


Algier
Algerien




Melilli
Italien




Arzew
Algerien




Straße von Gibraltar


Lissabon
Portugal




Sines
Portugal




Port-La-Nouvelle
Frankreich




Sète
Frankreich




Nord-Ostsee-Kanal
BRD




Ölhafen Rostock
DDR




XXXXXXXXXReise 9

XXXXXXXXXMS "Eisenhüttenstadt"

XXXXXXXXXXXXXXXXFeb-Aug 1981

Nach dem Verkauf der "Leuna" war ich wieder zurück auf der "Freundschaftsroute" - von Rostock nach Murmansk und zurück. Zur Abwechselung führte die erste Reise allerdings Mo-i-Rana im norwegischen Ranfjor, aber danach folgten fünf Murmansk-Reisen.

Der Winter hinter dem Polarkreis ist kein Spaß, im Februar in Norwegen registrierten wir -28°C;. Auf der anderen Seite biete der arktische Winter aber auch das beeindruckenste aller Naturschauspiele - das Nordlicht!

Das Schiff, ein alter Massengutfrachter namens "Eisenhüttenstadt" war 220 Meter lang - das größte Schiff, auf dem ich je Dienst tat.

Dies war meine letzte Reise als Vollmatrose. Von 1981 bis 1984 besuchte ich die Seefahrtsschule in Warnemünde, um Nautischer Offizier zu werden.



MS "Eisenhüttenstadt"


Ranfjord


Mo i Rana
Norwegen




Nordlicht über
Murmansk, Russland




Reise 10
&
Reise 11

MS "Luckenwalde"

Feb - Jul 1984




MS "Luckenwalde"

Nach bestandener Abschlußprüfung an der Seefahrtsschule standen noch zwei Reisen als Assistenzoffizier vor dem ersehnten Patent. Ich absolvierte beide Reisen auf MS "Luckenwalde", einem Stückgutschiff im Mittelmeerdienst. Die erste Reise führte ins dänische Århus und nach Alexandria in Ägypten.

Die zweite Reise brachten den ersten Besuch in Larnaca auf Zypern; in den folgenden Jahren sollte das einer meiner meistangelaufenen Häfen werden. Außerdem führte die zweite Reise in das vom Bürgerkrieg zerrüttete Beirut und in die Adria, nach Durrës in Albanien.

Damals war das streng stalinistische Albanien fast vollständig von der Welt abgeschottet. Die einzigen Ausländer, denen Landgang gewährt wurde, waren Nordkoreaner und DDR-Bürger. Wir machten gehörig Gebrauch von dieser Regelung und besuchten nicht nur Durrës, sondern auch die Hauptstadt Tirana und die Burg des albanischen Nationalhelden Skanderbeg in den Albanischen Alpen.

Auf der Heimreise hatte ich meinen letzten Test als Navigations-Student zu bestehen: Die Passage durch die enge Straße von Messina.


Wismar
DDR




Århus
Dänemark




Alexandria
Ägypten




Beirut
Libanon




Larnaca
Zypern




Durrës
Albanien




Tirana
Albanien




Skanderbegs Burg
Albanien




Straße von Messina
Italien




Nord-Ostsee-Kanal
BRD




XXX XXReisen 12 & 13

XXXXXXXXMS "Schwielowsee"

XXXXXXXXXXSeptember 1984 - März 1985

Die ersten beiden Reisen als Nautischer Offizier brachten eine Menge neuer Eindrücke. Da war zunächst die erste Suezkanal-Passage ins Rote Meer, gefolgt von Besuchen in Aqaba/Jordanien und Aden/Südjemen. Von Aqaba aus hatten wir die Gelegenheit, die legendäre Felsenstadt Petra in der Jordanischen Wüste zu besuchen. Die Heimreise führte nach Rotterdam und Rostock und dann folge meine erste Reise in den Indischen Ozean und nach Ostafrika.

Nach meiner ersten Überquerung des Äquators liefen wir Mombasa in Kenia, Tanga in Tansania und dann drei mocambiquanische Häfen an. Im ersten der drei Häfen, Nacala, hatten wir Gelegenheit zum Tauchen an einem Korallenriff. Weihnachten und den Jahres-wechsel verbrachten wir in Maputo und dann ging es weiter nach Beira, wo Baumwolle geladen wurde, zurück nach Tanga und dann nach Dar Es Salaam, wo wir Kupferbarren luden.

Die Heimreise führte nach Ceuta in Spanisch Nordafrika und dann nach Liverpool, wo wir das Kupfer löschten und zwei Tage lang auf den Spuren der Beatles wandelten. Außerdem besuchten wir Chester, eine Stadt wie aus einem Harry Potter Roman.

Nach Hause ging es dann durch den Nord-Ostsee-Kanal.



MS "Schwielowsee"


Suezkanal
Ägypten




Aqaba
Jordanien




Petra
Jordanien




Aden
Südjemen




Rotterdam
Niederlande




Äquatortaufe

Equator


Mombasa
Kenia




Tanga
Tansania




Nacala
Mocambique




Korallenriff im
Indischen Ozean


Maputo
Mocambique




Beira
Mocambique




Dar Es Salaam
Tansania




Ceuta
Spanisch Nordafrika




Liverpool
Großbritannien




Chester
Großbritannien




Nord-Ostsee-Kanal
BRD




XXXXReise 14

XXXXMS "Fleesensee"

XXXXXXJuni - August 1985


Die nächste Reise begann mit einem kurzen Abstecher in den Oslo-Fjord. Von Rostock ins norwegische Sarpsborg und dann zurück nach Wismar.

Es folgten mein erster Besuch im belgischen Antwerpen und ein kurzer Stopp in Ceuta. Dann ging es wieder durch den Suezkanal, wieder nach Aqaba und Aden und außerdem nach Assab im damals noch von Äthiopien besetzten Eritrea.

Von dort aus führte die Reise durch den Nord-Ostsee-Kanal zurück nach Rostock.

Nach dieser Reise machte ich ein Jahr Pause. Wer mich kennt, weiß warum.



MS "Fleesensee"


Wismar
DDR




Sarpsborg
Norwegen




Antwerpen
Belgien




Ceuta
Spanisch Nordafrika




Suezkanal
Ägypten




Aden
Südjemen




Assab
Eritrea




Aqaba
Jordanien




Rostock
DDR




XXXXXXXXXXReise 15

XXXXXXXXXXXXMS "Blankensee"

XXXXXXXXXXXXXXXAugust - September 1986


Meine letzte Reise auf einem Poseidon-Stückgutfrachter war kurz, und es war die einzige Reise ohne Neuigkeiten - die einzige Seereise in 20 Jahren, bei der ich nicht wenigstens einen neuen Hafen anlief.

Die Reise begann mit meinem zweiten Besuch in Antwerpen, ging weiter mit meinem fünften Aufenthalt in Algier und endete mit dem vierten Besuch in Århus, ehe es zurück nach Rostock ging.

Eins allerdings war neu: Es war die längste Nebelfahrt meiner Seefahrtsjahre. Für eine volle Woche - von Gibraltar, durch den Englischen Kanal bis nach Skagen quälten wir uns durch pottendicke Brühe.



MS "Blankensee"


Antwerpen
Belgien




Algier
Algerien




Århus
Dänemark




Nebelfahrt


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